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Armutsgefährdung, Einkommen und Lebensbedingungen in OÖ<br />

22<br />

• Zuallererst liegt ein Prozentpunkt innerhalb der statistischen Schwankungsbreite und<br />

kann heißen, dass es Veränderungen gegeben hat oder eben auch keine passierten.<br />

• Zweitens wird dabei oft nur mehr auf die meist ohnehin geringfügigen Veränderungen der<br />

Maßzahlen und Quoten geachtet und dabei vergessen, dass hinter den Zahlen Menschen<br />

stehen, die jeden Tag aufs Neue mit ihrem geringen Einkommen ihr Leben bestreiten<br />

müssen und so nicht an der Gesellschaft in einer für andere selbstverständlichen Art und<br />

Weise teilnehmen können (siehe etwa Stadlmayr & Sonnleitner 2008). Armutsgefährdete<br />

mit ihren unterschiedlichen Lebenslagen und –chancen stellen einen wesentlichen Teil<br />

der Gesellschaft dar, jede/r Zehnte in <strong>Oberösterreich</strong> ist mit solchen finanziellen Einschränkungen<br />

konfrontiert. Ein gutes Viertel der oberösterreichischen Bevölkerung lebt<br />

mit Einschränkungen, die sowohl finanzieller <strong>als</strong> auch sozialer Art sein können.<br />

• Drittens lenkt die Fixierung auf Zahlen davon ab, dass schon jahrelang die gleichen Risikogruppen<br />

armutsgefährdet sind: Mindestpensionist/innen (v.a. Frauen), Alleinerziehende,<br />

Migrant/innen, Arbeitslose, Menschen ohne Ausbildung, etc. Darunter sind viele<br />

Menschen, die hauptsächlich Transferleistungen beziehen. Gegenwärtig ist die Struktur<br />

und Ausgestaltung des österreichischen Sozi<strong>als</strong>taats noch immer nicht armutsfest und<br />

somit ein Feld, das politisches Handeln auf Bundes- und Länderebene erfordert. Eine<br />

Reform der Transferleistungen wird schon lange diskutiert und wurde auch im Konzept<br />

der Bedarfsorientierten Mindestsicherung konkretisiert; durch die vorzeitige Auflösung<br />

der Bundesregierung konnte ein entsprechender, weitgehend akkordierter Beschluss allerdings<br />

nicht mehr umgesetzt werden.<br />

8 Quellennachweis<br />

Datler, Georg (2008): EU-SILC 2004-2006. Sonderauswertung <strong>Oberösterreich</strong>, Wien<br />

Leibetseder Bettina & Weidenholzer Josef (Hg.) (2008): Integration ist gestaltbar. Strategien erfolgreicher<br />

Integrationspolitik in Städten und Regionen, Wien<br />

Stadlmayr, Martina & Sonnleitner, Nicole (2008) Wie Armut lebt. Lebenslagen am finanziellen Existenzminimum<br />

in OÖ, Studie durchgeführt vom Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung<br />

im Auftrag von Land OÖ – Sozialabteilung, Linz<br />

Statistik Austria (Hg.) (2006): Einkommen, Armut und Lebensbedingungen. Ergebnisse aus EU-SILC<br />

2004, Wien<br />

Statistik Austria (Hg.) (2007): Einkommen, Armut und Lebensbedingungen. Ergebnisse aus EU-SILC<br />

2005, Wien<br />

Statistik Austria (Hg.) (2008a): Einkommen, Armut und Lebensbedingungen. Ergebnisse aus EU-SILC<br />

2006, Wien<br />

Statistik Austria (Hg.) (2008b): Sozio-demographische und sozio-ökonomische Determinanten von<br />

Gesundheit. Auswertung der Daten aus der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007, erstellt<br />

im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend, Wien<br />

Stelzer-Orthofer, Christine (2008): Armutsberichterstattung in Österreich. Eine kritische Bestandsaufnahme,<br />

In: Knapp, Gerald & Pichler, Heinz (Hg.) Armut, Gesellschaft und Soziale Arbeit. Perspektiven<br />

gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Österreich, 33-44<br />

arbeitslos - krank - alt - drei Wege in die Armut Enquete des Armutsnetzwerks OÖ, 22. 10. 2008

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