zugang zu sozialen rechten in europa - Horus
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Zugang <strong>zu</strong> <strong>sozialen</strong> Rechten <strong>in</strong> Europa – die Realität<br />
Anpassung an den Bildungsstand oder das Sprachvermögen verschiedener<br />
Gruppen, e<strong>in</strong>schließlich E<strong>in</strong>wanderer und Menschen mit Sehbeh<strong>in</strong>derungen.<br />
Sie lenkten die Aufmerksamkeit auch auf den relativen Mangel an Informationen<br />
für benachteiligte Gruppen.<br />
3.5.3. Mangelhafte Verwendung „neuer“ oder alternativer Informationen<br />
und der Ansichten von Nut<strong>zu</strong>ngsberechtigten<br />
Der dritte relevante Faktor bezieht sich auf die Kanäle für den Vertrieb und<br />
den Austausch von Informationen. Schriftliche Informationen stellen die<br />
vorherrschende (wenn nicht alle<strong>in</strong>ige) Form der Informationsverbreitung <strong>in</strong><br />
den Mitgliedstaaten dar. Im Vergleich da<strong>zu</strong> werden mündliche Kanäle (wie<br />
z. B. Radio- oder Fernsehspots, kostenlose Telefonschaltungen) und<br />
Technologien (wie z. B. Handys und das Internet) nur selten e<strong>in</strong>gesetzt. Das<br />
gewaltige Bildungs- und Informationspotenzial dieser Kanäle sowie ihre<br />
Vielfältigkeit werden <strong>zu</strong>m gegenwärtigen Zeitpunkt völlig vernachlässigt. Es<br />
ist jedoch wichtig, sich <strong>in</strong> diesem Kontext <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung <strong>zu</strong> rufen, dass der<br />
zwischenmenschliche Kontakt nach wie vor die beste Form des Informationsaustausches<br />
ist. Die Tatsache, dass der Zugang <strong>zu</strong> Informationen und<br />
anderen Technologien immer noch nicht Standard bei den sozial schwachen<br />
Gruppen ist, unterstreicht die Notwendigkeit nach zwischenmenschlichen<br />
Formen des Informationsaustauschs.<br />
Informationen müssen als Zwei-Wege-Kanal betrachtet werden. Die Idee<br />
des Informationsaustausches ist e<strong>in</strong> hilfreicher Weg bei der Schaffung e<strong>in</strong>es<br />
Rahmens, wie Informationen organisiert werden sollten. Indem sie der<br />
landläufigen Ansicht entgegentritt, nach der Menschen passive Empfänger<br />
von Informationen s<strong>in</strong>d, greift sie die Idee auf, dass diese Menschen auch die<br />
Gelegenheit erhalten sollten, die erhaltenen Informationen <strong>in</strong> Frage <strong>zu</strong><br />
stellen und ihren eigenen Informationsbedarf e<strong>in</strong><strong>zu</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Jede dieser <strong>in</strong>formationsbezogenen H<strong>in</strong>dernisse trägt <strong>zu</strong>r M<strong>in</strong>imierung des<br />
Bewusstse<strong>in</strong>sstands und des Wissens über Rechte <strong>in</strong> der Bevölkerung bei. So<br />
kommentierte e<strong>in</strong>e NRO gegenüber dem CS-PS: e<strong>in</strong> Mangel an<br />
Informationen ist e<strong>in</strong> Mangel an Macht.<br />
3.6. Psychologische und soziokulturelle H<strong>in</strong>dernisse<br />
Diese Art der H<strong>in</strong>dernisse lassen sich sowohl seitens der Anbieter als auch der<br />
Nutzer f<strong>in</strong>den.<br />
3.6.1. Psychologische und soziokulturelle H<strong>in</strong>dernisse seitens der Anbieter<br />
Die erste Frage bezieht sich hierbei auf die Behandlung der Antragsteller und<br />
potenziellen Antragsteller. Das Verhalten der Beamten und die Behandlung<br />
der Menschen kann mit entscheidend se<strong>in</strong>, ob diese Zugang <strong>zu</strong> ihren <strong>sozialen</strong><br />
Rechten erhalten. Laut der durch die verschiedenen Expertengruppen<br />
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