06.08.2013 Aufrufe

zugang zu sozialen rechten in europa - Horus

zugang zu sozialen rechten in europa - Horus

zugang zu sozialen rechten in europa - Horus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zugang <strong>zu</strong> <strong>sozialen</strong> Rechten <strong>in</strong> Europa<br />

genauer def<strong>in</strong>iert werden. Die Rechte, die so explizit wie möglich se<strong>in</strong><br />

sollten, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art und Weise dar<strong>zu</strong>legen, die gerichtlich und<br />

anderweitig auslegbar ist.<br />

Aus diesen Gründen muss im H<strong>in</strong>blick auf die Gesetzgebung, die Politik und<br />

die Bereitstellung des Konzepts und der Inhalte sozialer Rechte deren<br />

Bedeutung genau def<strong>in</strong>iert werden. Dies trifft vor allem auf jene Rechte <strong>zu</strong>,<br />

die relativ neu s<strong>in</strong>d, wie z. B. die Rechte <strong>zu</strong>m Schutz vor Armut und sozialer<br />

Ausgren<strong>zu</strong>ng und auf angemessenes Wohnen, die <strong>in</strong> Artikel 30 und 31 der<br />

revidierten Europäischen Sozialcharta festgelegt s<strong>in</strong>d.<br />

Ungeachtet der Notwendigkeit für e<strong>in</strong>en umfassenden gesetzlichen Rahmen,<br />

müssen gesetzliche und andere Def<strong>in</strong>itionen und Praktiken beseitigt werden,<br />

die momentan Ausgren<strong>zu</strong>ng verursachen oder die bestimmte Kategorien<br />

von Menschen und Situationen von Sozialleistungen und –diensten<br />

ausschließen. Da gesetzliche Bestimmungen nicht alle Situationen abdecken<br />

können, muss der gesetzliche Rahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art und Weise gestaltet<br />

werden, <strong>in</strong> dem es genügend Flexibilität gibt, um unvorhersehbaren und<br />

unbeabsichtigten Situationen von Ausgren<strong>zu</strong>ng vor<strong>zu</strong>beugen, die durch<br />

starre rechtliche Formulierungen und veränderte Umstände auftreten. Mit<br />

anderen Worten sollte für e<strong>in</strong>e gewisse Auslegungsfreiheit <strong>in</strong> den<br />

gesetzlichen Bestimmungen gesorgt werden.<br />

In diesem H<strong>in</strong>blick bilden die Europäische Sozialcharta und die Revidierte<br />

Europäische Sozialcharta die Ausgangspunkte. Alle Mitgliedstaaten, die die<br />

Charta <strong>in</strong> ihrer ursprünglichen und revidierten Fassung noch nicht ratifiziert<br />

haben, sollten dies nachholen und dabei <strong>in</strong>sbesondere Artikel 30 über das<br />

Recht auf Schutz vor Armut und sozialer Ausgren<strong>zu</strong>ng (dies ist e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zigartiges Recht <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Vertragswerken) und Artikel 31, Recht<br />

auf Wohnung, akzeptieren.<br />

Zusätzlich sollten alle Mitgliedstaaten des Europarates die Ratifizierung der<br />

rechtlichen Instrumente des Europarates im <strong>sozialen</strong> Bereich als Priorität<br />

behandeln, die <strong>zu</strong>r Verbesserung des Zugangs <strong>zu</strong> <strong>sozialen</strong> Rechten aller<br />

oder bestimmter sozial schwacher Gruppen beitragen. Diese umfassen<br />

das Europäische Übere<strong>in</strong>kommen über die Rechtsstellung der<br />

Wanderarbeitnehmer (1997) und die rechtlichen Instrumente über die<br />

Koord<strong>in</strong>ierung der <strong>sozialen</strong> Sicherheit (<strong>in</strong>sbesondere das Europäische<br />

Übere<strong>in</strong>kommen über soziale Sicherheit, 1972). Darüber h<strong>in</strong>aus wird im<br />

Kontext e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Bestrebens, den Anspruch auf soziale Rechte<br />

<strong>zu</strong> stärken, auch die Ratifizierung der rechtlichen Instrumente über die<br />

E<strong>in</strong>richtung sozialer Standards durch die Mitgliedstaaten (wie z. B. den<br />

Europäischen Code <strong>zu</strong>r Sozialen Sicherheit und das Protokoll <strong>zu</strong>m<br />

Europäischen Code <strong>zu</strong>r Sozialen Sicherheit) als Priorität empfohlen. Die<br />

Mitgliedstaaten sollten weiterh<strong>in</strong> aufgefordert werden, andere <strong>in</strong>ternationale<br />

Rechts<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> Be<strong>zu</strong>g auf soziale Rechte um<strong>zu</strong>setzen, e<strong>in</strong>schließlich<br />

86

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!