zugang zu sozialen rechten in europa - Horus
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Zugang <strong>zu</strong> <strong>sozialen</strong> Rechten <strong>in</strong> Europa<br />
Die <strong>in</strong> diesem Gesetz verankerten Grundsätze lauten wie folgt:<br />
1. Die E<strong>in</strong>richtung für soziale Sicherheit ist verpflichtet, die Begünstigten auf<br />
Anfrage oder auf eigene Initiative so klar wie möglich über ihre Rechte auf<strong>zu</strong>klären.<br />
E<strong>in</strong>erseits kann e<strong>in</strong>e versicherte Person spezifische Fragen an e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />
stellen; andererseits ist die E<strong>in</strong>richtung verpflichtet, eigene Schritte <strong>zu</strong> ergreifen,<br />
um die Öffentlichkeit <strong>zu</strong> <strong>in</strong>formieren. Die Charta weist den E<strong>in</strong>richtungen für<br />
soziale Sicherheit die Verantwortung <strong>zu</strong>, <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es festgelegten<br />
Zeitrahmens Informationen bereit<strong>zu</strong>stellen.<br />
2. E<strong>in</strong>richtungen für soziale Sicherheit müssen Antragsformulare für<br />
Leistungen, die von der versicherten Person falsch an sie adressiert wurden, an<br />
die <strong>zu</strong>ständige Stelle weiterleiten und die betreffende Person darüber <strong>in</strong>formieren.<br />
3. Hat jemand Anspruch auf e<strong>in</strong>e Leistung, dann ist die E<strong>in</strong>richtung unter<br />
bestimmten Umständen verpflichtet, diese Leistung <strong>zu</strong> erbr<strong>in</strong>gen, auch wenn sie<br />
von der betreffenden Person ke<strong>in</strong>en ausdrücklichen Antrag erhalten hat. (Bisher<br />
gibt es jedoch ke<strong>in</strong>e Durchführungsbestimmung bezüglich dieser Verpflichtung.)<br />
4. Die E<strong>in</strong>richtung für soziale Sicherheit muss unverzüglich auf die Anträge für<br />
Leistungen reagieren. Der Antragsteller muss nach spätestens vier Monaten<br />
über die Entscheidung unterrichtet und die Leistung <strong>in</strong>nerhalb der folgenden<br />
vier Monate ausgezahlt werden. Im Fall e<strong>in</strong>er Verzögerung muss die E<strong>in</strong>richtung<br />
dem Empfänger Z<strong>in</strong>sen zahlen.<br />
5. Die E<strong>in</strong>richtung muss der an die versicherte Person geschickten<br />
Entscheidung die Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>spruch beilegen und sie über die<br />
Gründe für die Entscheidung und das Aktenzeichen <strong>in</strong>formieren sowie die<br />
für diesen Vorgang verantwortlichen Personen nennen und wie sie diese<br />
kontaktieren können.<br />
6. Stellt sich heraus, dass e<strong>in</strong>e Entscheidung falsch ist, muss e<strong>in</strong>e neue<br />
Entscheidung getroffen werden. Nach Ablauf der E<strong>in</strong>spruchsfrist s<strong>in</strong>d etwaige<br />
Folgen nicht durch den Antragsteller <strong>zu</strong> tragen (falls z. B. die revidierte Leistung<br />
für die versicherte Person ger<strong>in</strong>ger ist als die ursprüngliche). Für den Fall, dass<br />
die ursprüngliche, günstigere Entscheidung durch Betrug oder falsche Angaben<br />
seitens der versicherten Person <strong>zu</strong>stande kam, muss diese Person die<br />
Leistungen, auf die sie ke<strong>in</strong>en Anspruch hat, zzgl. Z<strong>in</strong>sen <strong>zu</strong>rückerstatten.<br />
Für weitere Informationen siehe: http://securitesociale.fgov.be<br />
http://securitesociale.fgov.be/lex/francais/charte/19950411.htm<br />
Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist der Schwerpunkt des nächsten<br />
Beispiels. Es beschreibt umfassende Maßnahmen, <strong>in</strong>itiiert durch die<br />
litauische Regierung, die <strong>zu</strong>r Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auf<br />
kommunaler Ebene umgesetzt werden. Diese Programme haben e<strong>in</strong>e<br />
starke kommunale Ausrichtung. Sie zielen nicht nur besonders stark auf die<br />
Bedürfnisse kommunaler Gebiete ab, sondern erfordern auch e<strong>in</strong>e<br />
umfangreiche Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch die Geme<strong>in</strong>deverwaltung und werden<br />
von den kommunalen Arbeitsämtern organisiert. Es werden strikte<br />
Beurteilungskriterien angewendet. Innovation und Übertragbarkeit auf<br />
andere Bereiche s<strong>in</strong>d wichtige Grundsätze dieser Initiative.<br />
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