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NUKLEARE ANLAGEN CATTENOM
noch, indem sie Löhne unregelmäßig oder überhaupt nicht auszahlen, insbesondere bei
Arbeitnehmern mit befristeten Arbeitsverträgen und Zeitarbeitern.
Diese permanenten Ungerechtigkeiten sorgen für Konfliktpotenzial in den
Arbeitsbeziehungen innerhalb der Unternehmen. Die gegenwärtige Situation ist im Begriff,
zur Norm zu werden. Ganz zu schweigen davon, wenn Fälle sexueller Belästigung durch
Arbeitsplatzerpressung ans Tageslicht kommen.
7. Empfehlung:
Wir empfehlen, angesichts des rasant wachsenden Umfangs an Aktivitäten in den
kommenden Jahren, die Dauer von Abschaltungen für reguläre Wartungen in jeder Einheit
bei Teil- oder zehnjährlichen Besichtigungen zu verlängern.
8. Empfehlung:
Wir empfehlen, als Sprache im beruflichen Rahmen die Amtssprache des Landes zu
verwenden, in dem sich der Nuklearstandort befindet. In Cattenom ist das Französisch. Wir
bestehen darauf, dass darauf nochmals hingewiesen wird.
Allzu oft mussten wir feststellen, dass Arbeitskräfte am Standort anwesend waren, die nicht
Französisch sprechen, obwohl die Verfahren in dieser Sprache verfasst sind. Unter diesen
Bedingungen ist nicht gewährleistet, dass diese Arbeiter die EDF-Sicherheitsregelwerke
kennen, wenn Sie nach EDF-Verfahren arbeiten müssen.
Dies steht in völligem Widerspruch zu einem der Kernpunkte der INSAG 4, nämlich der
Kommunikation. Der Standort Cattenom ähnelt zunehmend dem Turmbau zu Babel.
Unterschiedliche Sprachen machen eine einheitliche Koordinierung der Beschäftigten
unmöglich.
9. Empfehlung:
Wir empfehlen die Aufhebung kaskadenartiger Strukturen für externe Unternehmen. Die
gesetzlichen Vorschriften verlangen von jedem Nuklearbetreiber die Rückverfolgbarkeit von
Betriebs- und Wartungshandlungen. Den Zuschlag für Aufträge mit einem hohen Umfang an
Aktivitäten erhalten allerdings Unternehmen, die nicht über die personellen, materiellen und
technischen Ressourcen verfügen, um all dies zu bewältigen. Diese Unternehmen beauftragen
wiederum andere Unternehmen mit einem Teil der Auftragsaktivitäten und diese ebenso
weitere Unternehmen.
Es kam bereits vor, dass Geschäftsbereichsleiter von EDF und Überwachungsbeauftragte
erklärten, den Überblick über die Unternehmen verloren zu haben, die sie überwachen sollen.
Fazit:
All diese Empfehlungen beruhen auf Feststellungen, die bei der Ausübung unserer Berufe auf
dem Gelände gemacht wurden.