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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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134 Jesus wird für den Blinden zum Li<strong>ch</strong>t<br />

Kapitel 9<br />

Jesus wird für den Blinden zum Li<strong>ch</strong>t<br />

Au<strong>ch</strong> jetzt bra<strong>ch</strong>te Jesus sein Wort und sein Werk in eine wirksame Übereinstimmung,<br />

bei der das eine dem anderen Tiefe und Ma<strong>ch</strong>t gab. Dur<strong>ch</strong> das,<br />

was sein Wort verhieß, wurde sein Werk zum inhaltsvollen Zei<strong>ch</strong>en, das weit<br />

über den nä<strong>ch</strong>sten Erfolg hinausgriif und Jesu bleibenden Willen und seine<br />

stets wirksame Gnade darstellte, und dur<strong>ch</strong> die Tat wurde das Wort gegen den<br />

Verda<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ützt, als fahre es über die Jesus gezogenen Grenzen hinaus und<br />

entbehre der göttli<strong>ch</strong>en Bestätigung. An den Toren zum Tempel saßen jederzeit<br />

die Elendesten des Volks gern, die von Almosen lebten. Damals saß au<strong>ch</strong><br />

ein von Geburt an blinder Bettler dort, mit dessen Ges<strong>ch</strong>ick die Jünger ni<strong>ch</strong>t<br />

zure<strong>ch</strong>t kamen. 9,1. 2: Und als er weiterging, sah er einen Mens<strong>ch</strong>en, der von<br />

Geburt an blind war. Und seine Jünger fragten ihn: Rabbi, wer hat gesündigt,<br />

dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Sie halten mit ganz Israel<br />

fest, daß alles, was Gott tut, von seiner Gere<strong>ch</strong>tigkeit geordnet sei; darum<br />

folgt der S<strong>ch</strong>merz auf die Bosheit, das Leiden auf die Sünde. Wenn aber die<br />

Last dem Mens<strong>ch</strong>en auferlegt wird, s<strong>ch</strong>on wenn er geboren wird, so wird Gottes<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeit undeutli<strong>ch</strong>. Wessen Sünde Begründet in diesem Fall die<br />

Strafe? Hat der Blinde selbst gesündigt und Gott ihn im Vorblick auf seinen<br />

künftigen Fall s<strong>ch</strong>on zum voraus gestraft, oder fällt die S<strong>ch</strong>uld auf seine Eltern<br />

und wird mit der Blindheit des Sohnes das Vergehen der Eltern heimgesu<strong>ch</strong>t?<br />

Jesus hebt ihre Gedanken höher. 9,3 : Jesus antwortete: Weder dieser no<strong>ch</strong><br />

seine Eltern sündigten; sondern es ges<strong>ch</strong>ah, damit die Werke Gottes an ihm<br />

offenbar werden. Die Jünger wollen den ganzen Lauf des Mens<strong>ch</strong>enlebens nur<br />

aus der göttli<strong>ch</strong>en Gere<strong>ch</strong>tigkeit verstehen, die die Tat des Mens<strong>ch</strong>en <strong>na<strong>ch</strong></strong> ihrem<br />

inneren Wert vergilt; allein dieser Gedanke umfaßt ni<strong>ch</strong>t Gottes ganze Regierung.<br />

Gott ist größer, das Mens<strong>ch</strong>enleben darum wunderbarer, tiefer, mannigfaltiger.<br />

Na<strong>ch</strong> der Re<strong>ch</strong>nung der Jünger ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> der Mens<strong>ch</strong> ans Werk, tut,<br />

was er will, sei es Gutes, sei es Böses, undGott s<strong>ch</strong>aut zu, wartet, bis der Mens<strong>ch</strong><br />

gehandelt hat, und antwortet ihm dann <strong>na<strong>ch</strong></strong> seiner vollkommenen Gere<strong>ch</strong>tigkeit.<br />

Es werden jedo<strong>ch</strong> auf Erden ni<strong>ch</strong>t nur des Mens<strong>ch</strong>en, sondern au<strong>ch</strong> Gottes<br />

Werke offenbar. Dieser vollzieht seinen eigenen, ersten, gebenden Willen und<br />

zeigt uns an unseren Erlebnissen ni<strong>ch</strong>t bloß, was des Mens<strong>ch</strong>en Tun wert ist,<br />

sondern au<strong>ch</strong>, was er selber tut und gibt. Der Blinde sollte erleben, daß Gottes<br />

Gnade Li<strong>ch</strong>t gibt. Während die Jünger nur rückwärts sehen und zu erfors<strong>ch</strong>en<br />

su<strong>ch</strong>en, wo si<strong>ch</strong> die Ursa<strong>ch</strong>e finde, die das Unglück des Blinden herbeigeführt<br />

habe, sieht Jesus vorwärts <strong>na<strong>ch</strong></strong> dem Ziel, zu dem Gott ihn führen wird. Er ver-

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