Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> 19,38—42; 20,1-9 245<br />
sagt zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab fort genommen, und wir<br />
wissen ni<strong>ch</strong>t, wo sie ihn hingelegt haben. Sie konnte no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Jesu Aufr<br />
erstehung verkündigen, sondern meldet bloß das mit S<strong>ch</strong>recken, daß das Grab<br />
geöffnet sei. Darin sieht sie einen s<strong>ch</strong>weren S<strong>ch</strong>lag für die Jünger, da sie so<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr wissen, wo der Leib Jesu sei und was mit ihm ges<strong>ch</strong>ehe. Die Bots<strong>ch</strong>aft<br />
trieb Petrus und <strong>Johannes</strong> zum Grab. 20,3.4: Nun gingen Petrus und<br />
der andere Jünger fort und gingen zum Grab. Es liefen aber die beiden miteinander.<br />
Und der andere Jünger lief ras<strong>ch</strong>er vor Petrus voran und kam zuerst<br />
zum Grab. <strong>Johannes</strong> hatte ein starkes Verlangen, mit eigenen Augen zu sehen,<br />
was dem Grab widerfahren sei. Es lag ihm wohl s<strong>ch</strong>on damals die Verheißung<br />
Jesu von seinem Leben und neuen Kommen zu den Jüngern im Sinn.<br />
20,5—8: Und er beugte si<strong>ch</strong> hinein und sieht die Binden daliegen, ging aber<br />
ni<strong>ch</strong>t hinein. Nun kommt au<strong>ch</strong> Simon Petrus, der ihm folgte, und ging in das<br />
Grab hinein und sieht die Binden daliegen und das S<strong>ch</strong>weißtu<strong>ch</strong>, das auf seinem<br />
Kopf lag, nicfjt zu den Binden gelegt, sondern besonders zusammengewickelt<br />
an einem eigenen Ort. Da ging nun au<strong>ch</strong> der andere Jünger hinein, der zuerst<br />
zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. Zuerst hat eine starke Empfindung<br />
<strong>Johannes</strong> am Tür<strong>ch</strong>en zurückgehalten und gehindert, das Gema<strong>ch</strong> zu<br />
betreten, in das der Herr gelegt worden war und das er wieder verlassen hatte.<br />
Petrus dagegen war darauf beda<strong>ch</strong>t, alles genau zu erkunden, und blieb darum<br />
ni<strong>ch</strong>t nur an der Tür stehen. So sahen sie, daß alles, was der Lei<strong>ch</strong>e mitgegeben<br />
war, weggelegt war als ni<strong>ch</strong>t mehr nötig. Zur Meinung der Magdalene<br />
stimmte das ni<strong>ch</strong>t; wäre die Lei<strong>ch</strong>e weggetragen worden, so wäre sie zusammen<br />
mit ihrer Einhüllung fortgebra<strong>ch</strong>t worden. Daß diese zurückgeblieben<br />
war, wies darauf hin, daß er wieder ins Leben getreten sei. <strong>Johannes</strong> sagt<br />
uns, was dieser Anblick ihm gab: er sah und glaubte, Er sagt uns aber ni<strong>ch</strong>t;<br />
S<strong>ch</strong>on im Anblick des leeren Grabes glaubte i<strong>ch</strong>, vielmehr: Erst damals glaubte<br />
i<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on früher, ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on damals, als wir ihn sterben sahen, tot vom<br />
Kreuz herabholten und die Lei<strong>ch</strong>e zur Ruhe rüsteten. 20,9: Denn sie kannten<br />
die S<strong>ch</strong>rift no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, daß er aus den Toten auferstehen mußte. <strong>Johannes</strong> sagt,<br />
die S<strong>ch</strong>rift hätte ihnen zwar als Glaubensgrund dienen können; aber damals<br />
hatte no<strong>ch</strong> keines ihrer Worte für sie die Bedeutung gewonnen, daß es ihnen<br />
die Auferstehung Jesu verbürgt hätte. Sie lasen ein Psalmwort wie; Du wirst<br />
deinen Heiligen die Verwesung ni<strong>ch</strong>t sehen lassen, Psalm 16,8 ff., no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als<br />
Verbürgung der Auferstehung Jesu. Erst als sie den Auferstandenen gesehen<br />
hatten, wurden dur<strong>ch</strong> die von ihnen erlebte und ges<strong>ch</strong>aute Tat Gottes au<strong>ch</strong><br />
sol<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riftworte für sie zum kräftigen Glaubensgrund.<br />
Den ersten Anblick des Auferstandenen empfingen ni<strong>ch</strong>t die Jünger, son-