Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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256 Die Gemeins<strong>ch</strong>aft des Auferstandenen mit den Jüngern<br />
nen Leben, die ni<strong>ch</strong>t mehr hofft und ni<strong>ch</strong>t mehr leidet und ni<strong>ch</strong>t mehr im<br />
Seufzen der Kreatur mitseufzen muß, sondern die Erfüllung des Gebetes Jesu<br />
empfangen hat und seine Herrli<strong>ch</strong>keit sieht, ni<strong>ch</strong>t mehr nur glaubt. Jesus hat<br />
au<strong>ch</strong> jetzt den Blick auf sein Kommen den Seinen ni<strong>ch</strong>t in die Ferne gestellt;<br />
sie sollen an ihn als den Nahen, immer Bereiten, der ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> irgendein<br />
Hemmnis gebunden ist, ihr Hoffen heften. Do<strong>ch</strong> hebt <strong>Johannes</strong> hervor, daß<br />
ihm Jesus keine Zusage gab, die sein Kommen vor sein Sterben gesetzt und ihm<br />
das Leben zugespro<strong>ch</strong>en hätte bis auf den Tag, da er ers<strong>ch</strong>einen wird. 21,23:<br />
Nun kam dieses Wort zu den Brüdern hinaus: Jener Jünger stirbt ni<strong>ch</strong>t. Aber<br />
Jesus sagte ni<strong>ch</strong>t zu ihm, daß er ni<strong>ch</strong>t sterbe, sondern: Wenn i<strong>ch</strong> will, daß er<br />
bleibe, bis i<strong>ch</strong> komme, was ma<strong>ch</strong>t es dir? Er deutet dieses Wort ni<strong>ch</strong>t so, daß<br />
darin die Verheißung läge, Jesus werde kommen, ehe sein Dienst und Leben<br />
vollendet sei; vielmehr habe er damit Petrus an die königli<strong>ch</strong>e Ma<strong>ch</strong>t seines<br />
Willens erinnert, mit der er die Seinen au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>irmen und erhalten könne, daß<br />
sie niemand antaste, niemand sie gegen ihren Willen gürte, kein Kreuz für<br />
sie erri<strong>ch</strong>tet werde, sondern sie bleiben, bis er kommt. <strong>Johannes</strong> spri<strong>ch</strong>t darüber,<br />
weil man in der Christenheit Jesu Wort zum Teil so verstand, als hätte Jesus<br />
ihm das Leben ohne Ende bis zu seiner Wiederkunft zugesagt, was ihnen, wenn<br />
ihn nun Jesus abruft, ein Anlaß zum Zweifel und Anstoß werden konnte. Er<br />
selbst steht anders zum Herrn, legt seinen Lebenslauf in seine Hände, bleibt,<br />
weil er ihn bleiben heißt und solange er ihn bleiben heißt, und stirbt ni<strong>ch</strong>t mit<br />
dem Vorwurf: Du hast mir dein Wort ni<strong>ch</strong>t gehalten, vielmehr mit lauter<br />
Dank und vollendeter Freude im Herzen, weil ihm Jesus seine Liebe gegeben<br />
hat und sein Wille in seiner königli<strong>ch</strong>en Hoheit zwar für alle ein Geheimnis,<br />
jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts anderes als reine, volle Gnade ist.<br />
So s<strong>ch</strong>ließt <strong>Johannes</strong> mit dem Bild der beiden Jünger, die beide ni<strong>ch</strong>ts Besseres<br />
kennen, als ihren Herrn zu lieben, beide in seinen Dienst ihr ganzes Leben<br />
legen, von denen der eine das Kreuz aus Jesu Hand entgegennimmt, der<br />
andere dagegen unter Jesu S<strong>ch</strong>utz seine Genossen überlebt und von einem<br />
jüngeren Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> ehrfür<strong>ch</strong>tig als der betra<strong>ch</strong>tet wird, der mit dem<br />
Herrn selbst gelebt hat, und beide sind mit ihrem Lose herzli<strong>ch</strong> einverstanden<br />
und haben die fröhli<strong>ch</strong>e Gewißheit, daß ihnen der Auferstandene ihren Weg<br />
geordnet habe, der sie zu seinem Mahle lud als die Seinigen und mit ihnen au<strong>ch</strong><br />
in der Herrli<strong>ch</strong>keit seines ewigen Lebens die volle Gemeins<strong>ch</strong>aft hielt.<br />
Der S<strong>ch</strong>lußsatz bezei<strong>ch</strong>net diesen Jünger als den Zeugen, der mit seinem Wort<br />
dafür einsteht, was wir gelesen haben, und es nieders<strong>ch</strong>rieb. 21,24. zy. Dieser<br />
ist der Jünger, der das bezeugt und das ges<strong>ch</strong>rieben hat, und wir wissen, daß<br />
sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber au<strong>ch</strong> vieles andere, was Jesus getan hat;