Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
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<strong>Johannes</strong> ió,g—i5 145<br />
die S<strong>ch</strong>afe. Der Hirte ist deshalb bereit, für die Herde au<strong>ch</strong> zu sterben, weil sie<br />
sein Eigentum ist. Der gedungene Kne<strong>ch</strong>t dagegen setzt ni<strong>ch</strong>t das Leben für<br />
das ein, was ihm do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gehört. Weil die Gemeinde Jesus eigen, ihm ges<strong>ch</strong>enkt<br />
und ihm untergeben ist als sein Rei<strong>ch</strong>, deshalb stirbt er für sie, unì sie<br />
vor dem Sterben und Verderben zu bewahren, mit dem der Wolf sie bedroht.<br />
Spri<strong>ch</strong>t er vom Wolf, so denkt er wohl bestimmt an den teuflis<strong>ch</strong>en Verderber<br />
des Mens<strong>ch</strong>en. Ihm tritt er als der Bes<strong>ch</strong>irmer der Seinen entgegen, obglei<strong>ch</strong> er<br />
deswegen si<strong>ch</strong> selbst dem Angriff des Teufels aussetzt, da dieser ihn dur<strong>ch</strong> die,<br />
die er regiert, angreift und ums Leben bringt.<br />
10,14.1 j: I<strong>ch</strong> bin der gute Hirte und kenne, was mein ist, und was mein<br />
ist, kennt mi<strong>ch</strong>, wie mi<strong>ch</strong> der Vater kennt und i<strong>ch</strong> den Vater kenne, und i<strong>ch</strong><br />
gebe meine Seele für die S<strong>ch</strong>afe her. Wie den Hirten die persönli<strong>ch</strong>e, wirksame<br />
Beziehung, in der er zur Herde steht, kennzei<strong>ch</strong>net, so daß diese ihn und er sie<br />
kennt, ebenso weiß si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Jesus in eine kräftige, inwendige Beziehung zu<br />
den Mens<strong>ch</strong>en gesetzt, dur<strong>ch</strong> die er die Seinigen kennt und von ihnen erkannt<br />
wird. <strong>Das</strong> ist eines der wunderbarsten Worte, die uns <strong>Johannes</strong> von Jesus erhalten<br />
hat. <strong>Das</strong> Innere der Mens<strong>ch</strong>en ist ihm offen, der Zugang zu ihrem Herzen<br />
frei und die Wurzel dessen, was dort lebt, vor ihm aufgedeckt; er besitzt<br />
ihr wahres Bild. Dem verborgenen Werk Gottes in den Mens<strong>ch</strong>engeistern<br />
s<strong>ch</strong>aut er zu, sieht, was darin von oben stammt und <strong>na<strong>ch</strong></strong> oben strebt und sie in<br />
Gottes Rei<strong>ch</strong> versetzt. Er vermag au<strong>ch</strong> sein eigenes Bild im Mens<strong>ch</strong>en zu erwecken,<br />
das Auge desselben auf si<strong>ch</strong> zu ri<strong>ch</strong>ten und die Gewißheit über das,<br />
was er ist, in ihm zu s<strong>ch</strong>affen, so daß uns Jesus kein Rätsel mehr bleibt, sondern<br />
wir wissen, daß wir unseren Hirten an ihm haben. Weil es ein wunderbares<br />
Wort ist, steht der Hinweis auf Jesu besondere Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem<br />
Vater daneben, wodur<strong>ch</strong> das, was er über seine Beziehung zu den Mens<strong>ch</strong>en<br />
sagt, den Grund und die Erläuterung erhält. Er kennt den Vater und der<br />
Vater ihn. <strong>Das</strong> ist das Urbild zu jener Gemeins<strong>ch</strong>aft, die si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en ihm und<br />
dem Mens<strong>ch</strong>en stiftet. Sie wä<strong>ch</strong>st aus der verborgenen Einigkeit, in der er mit<br />
dem Vater steht, heraus. Weil er den Zugang zum Vater hat, ers<strong>ch</strong>ließt er ihm<br />
au<strong>ch</strong> den Zugang zum Mens<strong>ch</strong>enherzen, so daß er mit und dur<strong>ch</strong> den Vater<br />
au<strong>ch</strong> sehen darf, was in der Welt das Eigentum des Vaters ist, und darum gibt<br />
er au<strong>ch</strong> uns den Blick auf Jesus, damit au<strong>ch</strong> wir den kennen, den der Vater<br />
kennt, und unser Auge dorthin s<strong>ch</strong>aue, wohin das Auge des Vaters blickt. Daraus,<br />
daß seine Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem Vater der Grund ist, auf dem seine<br />
lebendige und innerli<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem Mens<strong>ch</strong>en steht, fließt au<strong>ch</strong><br />
seine Willigkeit, sein Leben für seine Herde zu lassen. Zunä<strong>ch</strong>st hat er, wie es<br />
das Glei<strong>ch</strong>nis vom Hirten an die Hand gab, seine Liebe, die ihn zum Sterben