Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Johannes</strong> 10,4—8 143<br />
dem Dienst, zu dem seine Jünger berufen sind, gibt er mit diesem "Wort die<br />
Regel, weil sie das Wort nur dann ri<strong>ch</strong>tig reden, wenn es den Mens<strong>ch</strong>en in dem,<br />
was sein eigenes I<strong>ch</strong> ausma<strong>ch</strong>t, faßt und ihm so ins Herz gelegt wird, daß er<br />
si<strong>ch</strong> selbst mit Namen von Gott gerufen weiß.<br />
10,4. 5: Wenn er alle seine S<strong>ch</strong>afe herausgeholt hat, geht er vor ihnen her,<br />
und die S<strong>ch</strong>afe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Aber einem Fremden<br />
•werden sie ni<strong>ch</strong>t folgen, sondern vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden<br />
ni<strong>ch</strong>t kennen. Es brau<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t Zwang und Gewalt, damit die Herde beim<br />
Hirten bleibt; seine Stimme hält sie bei ihm, die ihnen wohl bekannte, die sie<br />
sofort über ihren Weg belehrt. Jesus hat es oftmals mit angesehen, wie die<br />
S<strong>ch</strong>af- und Ziegenherde aus den galiläis<strong>ch</strong>en Dörfern ausgetrieben ward, und<br />
hat den s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten Vorgang zum tiefen, herrli<strong>ch</strong>en Bild seines messianis<strong>ch</strong>en<br />
Werks gema<strong>ch</strong>t. Die Gemeinde zu s<strong>ch</strong>affen, die seine Gegenwart wahrnimmt<br />
und einträ<strong>ch</strong>tig unter seiner Leitung steht, die ihm folgt, wohin er geht, und<br />
seinen S<strong>ch</strong>utz und seine Gaben genießt, dazu hat ihn der Vater gesandt, und<br />
keine Gewalt in der Welt wird ihn daran hindern, sie zu s<strong>ch</strong>affen. Ruft ein<br />
Fremder die Herde, so hören sie ni<strong>ch</strong>t, sondern fliehen, einfa<strong>ch</strong> deshalb, weil es<br />
ni<strong>ch</strong>t des Hirten Stimme ist, sondern ein fremder Ruf. So sind die Seinen ihm<br />
allein und ganz verbunden, wissen, was von ihm kommt, haben an ihn allein<br />
ihre Liebe und ihr Vertrauen gehängt und sind deshalb für jeden Fremden<br />
vers<strong>ch</strong>lossen, weil sie ihm ganz ergeben sind. So erläutert uns Jesus an der<br />
Weise, wie die Herde si<strong>ch</strong> zum Hirten hält, was er meint, wenn er uns sagt:<br />
Glaubt an mi<strong>ch</strong>!<br />
10,6: Dieses Glei<strong>ch</strong>nis sagte ihnen Jesus. Sie aber nahmen ni<strong>ch</strong>t wahr, was<br />
das war, was er ihnen sagte. <strong>Das</strong> Glei<strong>ch</strong>nis war für seine Zuhörer zu fein und<br />
tief. Er wußte au<strong>ch</strong> wohl, daß sie es ni<strong>ch</strong>t verstanden. Allein so gewiß die<br />
Blinden sehen sollen, ebenso sollen au<strong>ch</strong> die Sehenden blind werden. Er verkündigt<br />
dem lügenden und hassenden Volk, in dem für sein Wort kein Raum<br />
ist, sein messianis<strong>ch</strong>es Werk nur no<strong>ch</strong> in Glei<strong>ch</strong>nissen, wie er es au<strong>ch</strong> bei Matthäus<br />
sagt, 13,11 ff. Damit sein Wort aber ni<strong>ch</strong>t ganz vergebli<strong>ch</strong> sei, wiederholt<br />
und deutet er es. 10,7. 8: Nun sagte Jesus wieder: Wahrli<strong>ch</strong>, wahrli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> sage<br />
eu<strong>ch</strong>: I<strong>ch</strong> bin die Tür zu den S<strong>ch</strong>afen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und<br />
Räuber; aber die S<strong>ch</strong>afe hörten ni<strong>ch</strong>t auf sie. Von ihm stammt alle Führung<br />
und Lehre, die den Mens<strong>ch</strong>en zu Gott hin leitet. Zwar fand er seinen Platz<br />
s<strong>ch</strong>on besetzt; Herrs<strong>ch</strong>er, die Israel regierten, Meister, die es leiteten, gab es<br />
genug. Aber diese vor ihm Gekommenen sind alle Diebe und Räuber, haben<br />
alle si<strong>ch</strong> selbst gedient, ni<strong>ch</strong>t der Gemeinde, führten sie zu si<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t zu Gott,<br />
bauten darum die Gemeinde ni<strong>ch</strong>t, sondern zerstörten sie. Aber die S<strong>ch</strong>afe hör-