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Das Evangelium nach Johannes - Offenbarung.ch

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<strong>Johannes</strong> 3,13-^5 45<br />

Erde den Ort gibt und ihn jedem Gesetz des mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en <strong>Das</strong>eins unterwirft,<br />

hat es ihn denno<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vom Himmel ges<strong>ch</strong>ieden, als hätte es zwis<strong>ch</strong>en ihm<br />

und Gott einen Riß herbeigeführt; er lebt au<strong>ch</strong> jetzt in Gott und ist darum<br />

der, der s<strong>ch</strong>on jetzt in den Himmel eingegangen ist. Jesus hat hier Daniels<br />

Wort, 7,13, vom Mens<strong>ch</strong>ensohn benutzt, um Nikodemus zu erläutern, was ihm<br />

Gottes Gnade dur<strong>ch</strong> Jesu Gegenwart s<strong>ch</strong>enkt. Dort sieht der Prophet den Mens<strong>ch</strong>ensohn<br />

im Himmel; Jesus bezeugt dies als in ihm erfüllt und zur Wahrheit<br />

geworden.<br />

Weil er aber nur dadur<strong>ch</strong> den offenen Himmel über si<strong>ch</strong> hat, daß er mit<br />

ernster, voller Erniedrigung in die Welt herabkam, haben hier jene fals<strong>ch</strong>en<br />

Träume keinen Platz, die der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Sinn mit dem Blick auf Gottes Herrli<strong>ch</strong>keit<br />

verknüpft. Jesus ma<strong>ch</strong>t deshalb Nikodemus einigermaßen erkennbar,<br />

wie ernst gemeint seine Erniedrigung ist und wie nur dur<strong>ch</strong> sie seine Erhöhung<br />

erfolgt. 3,14'. 15: Und wie Mose die S<strong>ch</strong>lange in der Wüste erhöhte, so muß<br />

der Sohn des Mens<strong>ch</strong>en erhöht werden, damit jeder Glaubende in ihm ewiges<br />

Leben habe. Dadur<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tet er sein Amt aus, und dadur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>afft er für si<strong>ch</strong><br />

in den Mens<strong>ch</strong>en Glauben, daß ihm das widerfährt, was Mose der S<strong>ch</strong>lange<br />

tat. Jedem si<strong>ch</strong>tbar hing sie an ihrem Pfahl wie ein geri<strong>ch</strong>teter Missetäter.<br />

Daß Nikodemus dies ganz verstehe, war ni<strong>ch</strong>t anzunehmen; glei<strong>ch</strong>wohl lag<br />

s<strong>ch</strong>on in diesem Wink für ihn eine große Gabe. Denn so ward er auf das Geheimnis<br />

in Jesu Lebenslauf aufmerksam, lernte vorwitzigem Urteil entsagen<br />

und fand si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>ter in Jesu Niedrigkeit. Er merkte, daß er ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on jetzt<br />

verlangen dürfe, daß ni<strong>ch</strong>ts an ihm zu sehen sei als lauter Himmelsglanz, wie<br />

wenn es ein Widerspru<strong>ch</strong> wäre, daß Jesus als der Mens<strong>ch</strong>ensohn vor ihm stand<br />

und denno<strong>ch</strong> von seiner Gegenwart im Himmel spra<strong>ch</strong>. Dieses Rätsel wird<br />

si<strong>ch</strong> lösen, wenn er „erhöht" sein wird.<br />

Dieses Wort zeigt, daß Jesus auf die an den Vater geri<strong>ch</strong>tete Frage: Wie<br />

ri<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> meine Sendung aus? bereits die klare und gewisse Antwort besaß:<br />

Der Kreuzespfahl führt di<strong>ch</strong> ans Ziel. Überall stieß er auf Widerspru<strong>ch</strong>; das<br />

Feld zur Arbeit war für ihn klein; au<strong>ch</strong> der Meister in Israel begehrte ni<strong>ch</strong>t<br />

<strong>na<strong>ch</strong></strong> der Geburt aus Gottes Geist. So ward er zu einer niedrigen, armen Gestalt.<br />

<strong>Das</strong> muß si<strong>ch</strong> darin vollenden, daß er wie die S<strong>ch</strong>lange am Pfahle hängt.<br />

Dieser Blick ma<strong>ch</strong>t ihn aber ni<strong>ch</strong>t aufs<strong>ch</strong>reien in S<strong>ch</strong>merz und Zorn; im Gegenteil:<br />

das ist der Weg, auf dem er sein Amt vollführt. Ho<strong>ch</strong> wird er hängen am<br />

Pfahl, ja wahrhaft ho<strong>ch</strong>, erhöht im vollsten Sinn, so ho<strong>ch</strong>, daß er dadur<strong>ch</strong> zum<br />

Vater geht, und dann, wenn er die Kreuzesgestalt erhalten hat, dann werden<br />

si<strong>ch</strong> die Blicke zu ihm wenden; dann werden sie zu ihm kommen, au<strong>ch</strong> die,<br />

die jetzt ferne sind; dann glauben sie ihm.

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