Die Person in der Arbeitswelt - GLE-International
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Führungsebene. Me<strong>in</strong>e Tätigkeit kam mir immer s<strong>in</strong>nloser<br />
vor, und ich hatte ke<strong>in</strong>e Freude mehr daran, weil ich nichts<br />
bee<strong>in</strong>flussen o<strong>der</strong> bewegen konnte. Auch e<strong>in</strong> weiterer<br />
Wechsel konnte daran nichts än<strong>der</strong>n, er verdeutlichte mir<br />
vielmehr die gemachten Beobachtungen.<br />
Anläßlich e<strong>in</strong>er Tagung, wo die Führungsebene ihre<br />
Ziele für das kommende Geschäftsjahr darlegen sollte, erkannte<br />
ich noch klarer, worum es g<strong>in</strong>g. Entwickelt, aufgebaut<br />
bzw. gekauft wurde, was persönlich gefiel, aber nicht<br />
das, was auf e<strong>in</strong>er übergeordneten Ebene S<strong>in</strong>n machte.<br />
EDV-Programme wurden entwickelt, weil man gerne Programme<br />
schreibt, nicht weil sie vom Anwen<strong>der</strong> gebraucht<br />
werden. Abteilungen entstanden, um sich betriebswirtschaftlich<br />
nicht begründbare Träume zu erfüllen, um nur<br />
e<strong>in</strong>ige Beispiele zu nennen. Es g<strong>in</strong>g um die Hobbys und<br />
Vorlieben <strong>der</strong> Großen, die dann <strong>der</strong> Umwelt als rational und<br />
völlig logisch verkauft wurden.<br />
Mir war lei<strong>der</strong> we<strong>der</strong> die Logik e<strong>in</strong>sichtig, noch konnte<br />
ich den für e<strong>in</strong>e Allgeme<strong>in</strong>heit gültigen S<strong>in</strong>n herausf<strong>in</strong>den.<br />
Hier beschloß ich, e<strong>in</strong>en Schlußpunkt für mich zu ziehen,<br />
die Branche zu verlassen und ganz von vorne zu beg<strong>in</strong>nen.<br />
Was mich dabei sicher unterstützte, war die Tatsache,<br />
daß ich <strong>in</strong> vielen Bereichen während <strong>der</strong> vergangenen Jahre<br />
satt geworden b<strong>in</strong>. Ich hatte e<strong>in</strong>en bescheidenen Wohlstand<br />
erreicht und me<strong>in</strong>e Erfolge gefeiert. <strong>Die</strong>s ermöglichte mir,<br />
wie<strong>der</strong> zu den Wurzeln zurückzukehren und mich wie<strong>der</strong><br />
me<strong>in</strong>er wichtigsten Antriebsquelle zuzuwenden, dem<br />
Wachstum, <strong>der</strong> Entwicklung und <strong>der</strong> Wissenserweiterung<br />
auf e<strong>in</strong>em Gebiet, das mich sehr <strong>in</strong>teressiert. Seit 1995 b<strong>in</strong><br />
ERFAHRUNGSBERICHT<br />
ich selbständig als Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und Coach tätig und mache die<br />
Psychotherapieausbildung.<br />
Der Preis für die Selbständigkeit liegt auf dem Bereich<br />
<strong>der</strong> Sicherheit. Der materielle Boden trägt nicht mehr so<br />
stark, wie er <strong>in</strong> Zeiten des Angestelltentums mich trug.<br />
Wenn ich diesen Preis mit den Werten, die Selbständigkeit,<br />
Weiterentwicklung und S<strong>in</strong>nfrage für mich spürbar bedeuten,<br />
vergleiche, dann empf<strong>in</strong>de ich ihn als fair und b<strong>in</strong> bereit,<br />
ihn zu zahlen.<br />
Me<strong>in</strong>e neue Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Arbeit lautet daher <strong>in</strong> etwa:<br />
Arbeit muß<br />
- mich emotional und materiell sättigen<br />
- mir Spaß machen<br />
- e<strong>in</strong>em übergeordneten Ziel dienen<br />
- sie sollte e<strong>in</strong>em fairen Austausch von Energien<br />
versus Leistung und Preis dienen, und dieser kann<br />
<strong>in</strong>dividuell immer wie<strong>der</strong> neu festgelegt werden.<br />
Ich danke Ihnen für die Reisebegleitung und möchte Ihnen<br />
noch e<strong>in</strong>en kurzen Satz zum Thema Arbeit aus Khalil<br />
Gibrans „Der Prophet“ vorlesen.<br />
„Der Prophet sagt: Wenn ihr arbeitet, dann seid ihr e<strong>in</strong>e<br />
Flöte, durch <strong>der</strong>en Herz sich das Flüstern <strong>der</strong> Stunden <strong>in</strong><br />
Musik verwandelt.“<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasser<strong>in</strong>:<br />
Cor<strong>in</strong>na Lad<strong>in</strong>ig<br />
Hofstattgasse 17/2<br />
A - 1180 Wien<br />
Herbstakademie 1997 - Herbstakademie 1997 - Herbstakademie 1997<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr wurde beschlossen, die Herbstakademie <strong>der</strong> <strong>GLE</strong> nur an e<strong>in</strong>em Ort mit zentraler Lage stattf<strong>in</strong>den zu<br />
lassen. <strong>Die</strong> Wahl fiel auf<br />
GÖPPINGEN (bei Stuttgart)<br />
vom 14.-16. November 1997<br />
wo die Organisation <strong>in</strong> den Händen von Erich Karp und se<strong>in</strong>em Team lag.<br />
öffentlicher Abendvortrag am Freitag: Alfried Längle: Endlich leben! - Zur S<strong>in</strong>nerhellung im Alltag<br />
Impulsreferate Samstag und Sonntag: Michael Titze: Humor<br />
Alfried Längle: Burnout<br />
Hans-Mart<strong>in</strong> Rothe:Übertragung und Gegenübertragung<br />
Jedem Thema ist e<strong>in</strong> halber Tag gewidmet, wobei <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Referate jeweils <strong>in</strong> darauffolgenden Kle<strong>in</strong>gruppen vertieft wird.<br />
PRE-WORKSHOP vom 1.-2. November 1997 <strong>in</strong> Wien / <strong>GLE</strong>. Leitung: Patricia Freitag und Kar<strong>in</strong> Luss<br />
Thema: Sie haben mir me<strong>in</strong> Spüren verpatzt. Therapie <strong>der</strong> histrionischen Störung<br />
Ausführliche Programme werden <strong>der</strong> Zeitschrift EXISTENZANALYSE 2/97 beigelegt bzw. können im Sekretariat <strong>der</strong><br />
<strong>GLE</strong> Wien angefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Herbstakademie 1997 - Herbstakademie 1997 - Herbstakademie 1997<br />
EXISTENZANALYSE 2/97 37