Die Person in der Arbeitswelt - GLE-International
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haltlich näher auf das Erarbeitete e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Ergänzend haben wir über<br />
unsere Vorgehensweise, die wir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Klausur angewendet haben, berichtet.<br />
Wir hoffen, daß es uns gelungen ist,<br />
den Teilnehmern des Workshops nicht<br />
nur zu zeigen, daß die Gedanken <strong>der</strong><br />
Existenzanalyse für die Arbeit mit den<br />
Menschen im Arbeitsprozeß sehr gut<br />
brauchbar s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>en<br />
Aufbau und Ablauf des Arbeitskreises<br />
1. Nachdem die TeilnehmerInnen ihre<br />
Erwartungen und Interessenslagen<br />
zum Workshop erläutert hatten,<br />
wurde zunächst die Diplomarbeit<br />
des Arbeitskreisleiters mit dem Titel<br />
„Der S<strong>in</strong>n-Begriff <strong>der</strong> Logotherapie<br />
& EA im Vergleich zur<br />
S<strong>in</strong>nmanagementdiskussion <strong>der</strong><br />
Unternehmenskulturforschung“<br />
kurz vorgestellt.<br />
2. Danach wurde <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Inputreferates<br />
<strong>der</strong> Frage nachgegangen,<br />
wie <strong>in</strong> Organisationen S<strong>in</strong>n an die<br />
Mitarbeiter vermittelt wird.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Sozial- und Wirtschaftswissenschaft<br />
kann man<br />
grundsätzlich zwischen zwei Dimensionen<br />
von „S<strong>in</strong>n“ <strong>in</strong> Organisationen<br />
unterscheiden:<br />
a) S<strong>in</strong>n als Prüfung von Tauglichkeit<br />
(Mittel:Zweck-Relation)<br />
<strong>Die</strong>se Auffassung von „S<strong>in</strong>n“<br />
vertrat die traditionelle Organisationstheorie<br />
(Taylorismus).<br />
<strong>Die</strong>se Sichtweise - die übrigens<br />
noch heute weit verbreitet ist -<br />
betrachtet Organisationen als<br />
„Trivialmasch<strong>in</strong>en“. Menschen,<br />
48 EXISTENZANALYSE 2/97<br />
WORKSHOPBERICHTE<br />
kle<strong>in</strong>en Schritt <strong>der</strong> Lebendigkeit entgegenzugehen.<br />
<strong>Die</strong> Zeit drängte uns letztlich zu<br />
e<strong>in</strong>em Ende zu kommen.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Verfasser<strong>in</strong>:<br />
Dr. Jana Bozuk<br />
Währ<strong>in</strong>ger Str. 156/7<br />
1180 Wien<br />
S<strong>in</strong>n im Unternehmen -<br />
Ist <strong>der</strong> Mensch Mittelpunkt o<strong>der</strong><br />
Mittel.Punkt?<br />
Workshop mit Stefan Teufl<br />
die dieser Masch<strong>in</strong>enmetapher<br />
anhängen, verstehen und untersuchen<br />
Organisationen als rational<br />
konstruierte, auf def<strong>in</strong>ierte<br />
Zwecke bezogene Instrumente.<br />
b) S<strong>in</strong>n als Bedeutungss<strong>in</strong>n (vermittelt<br />
über Symbole wie Sprache,<br />
Rituale, Mythen und Geschichten)<br />
Durch Symbolisierung verknüpft<br />
<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>nbereich<br />
mit e<strong>in</strong>em Sachbereich.<br />
S<strong>in</strong>n wird vor allem normativ<br />
über Unternehmenskultur (def<strong>in</strong>iert<br />
als die Summe <strong>der</strong> Überzeugungen,<br />
Regeln, Normen und<br />
Werte, die das Typische, E<strong>in</strong>malige<br />
des Unternehmens ausmachen,<br />
und die das „richtige“ (!)<br />
Verhalten <strong>der</strong> Mitarbeiter lenken<br />
sollen), Leitbil<strong>der</strong>, Corporate<br />
Identity, Führungsgrundsätze,<br />
Symbolisches Management usw.<br />
an die Mitarbeiter vermittelt.<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Vermittlung<br />
von Unternehmenskultur<br />
über Symbole<br />
Neben den positiven Wirkungen e<strong>in</strong>er<br />
„gesunden und starken“ Unter-<br />
nehmenskultur, wie Entstehung e<strong>in</strong>es<br />
„Wir-Gefühls“, Ermöglichung e<strong>in</strong>er<br />
geme<strong>in</strong>samen Verständigungsbasis<br />
über erwünschte Verhaltensweisen und<br />
<strong>der</strong> damit verbundenen Reduktion von<br />
Unsicherheit und Komplexität für die<br />
Mitarbeiter, s<strong>in</strong>d dieser Art von S<strong>in</strong>nvermittlung<br />
Grenzen gesetzt. Kritisch<br />
anzumerken ist hierbei <strong>der</strong> Glaube an<br />
die Möglichkeit e<strong>in</strong>er „S<strong>in</strong>ngebung von<br />
oben“ (dem Management), die auf e<strong>in</strong>e<br />
„S<strong>in</strong>nmanipulation“ h<strong>in</strong>auslaufen kann.<br />
<strong>Die</strong> Absicht, alle Mitarbeiter e<strong>in</strong>er<br />
Organisation auf e<strong>in</strong> Ziel „e<strong>in</strong>zuschwören“<br />
und den S<strong>in</strong>n des Unternehmens<br />
mit dem persönlichen Lebenss<strong>in</strong>n<br />
des Mitarbeiters zu koppeln, bleibt<br />
Utopie, weil ja die spezifische<br />
Verarbeitungs-, Deutungs- und<br />
Interpretationsleistung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
bzw. <strong>der</strong>en Identität das „Aufgeben“<br />
des persönlichen S<strong>in</strong>ns im kollektiven<br />
S<strong>in</strong>n des Unternehmens verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
kann.<br />
3. Diskussion mit den Teilnehmern<br />
über das E<strong>in</strong>gangsreferat<br />
4. Selbstreflexion mit anschließen<strong>der</strong><br />
Gruppenarbeit zu folgenden Fragen:<br />
· Wie würden Sie Ihren persönlichen<br />
S<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Ihrem Arbeitsumfeld<br />
beschreiben, bzw. was heißt<br />
für Sie „S<strong>in</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit“?<br />
→ Selbstbestimmung und Eigenverantwortung<br />
für ihren Tätigkeitsbereich;schöpferischproduktive<br />
Werte wie eigene<br />
Kreativität und Ideen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen;<br />
soziale Erlebniswerte wie<br />
Begegnung und Austausch untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />
Solidarität, Freude<br />
und Spaß erfahren ...<br />
· Was gefährdet die S<strong>in</strong>nf<strong>in</strong>dung<br />
im Unternehmen? Wodurch<br />
geht S<strong>in</strong>n im Unternehmen verloren<br />
und welche Auswirkungen<br />
ergeben sich dadurch? → ke<strong>in</strong><br />
Interesse an <strong>der</strong> „ganzen <strong>Person</strong>“,<br />
ke<strong>in</strong>e Identifizierung mit<br />
Unternehmenszielen, starre<br />
Strukturen ...<br />
· Wer (und wie) kann bei S<strong>in</strong>nverlust<br />
Hilfestellung und Unterstützung<br />
geben, um wie<strong>der</strong> S<strong>in</strong>n<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit zu f<strong>in</strong>den?