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Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim

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ungsbestimmungen werden bei einigen Variablen Merkmalsvergröberungen vorgenommen, damit in<br />

den univariaten Randverteilungen jede Ausprägung mit wenigstens 5.000 Fällen in der Grundgesamtheit<br />

vertreten ist. 13<br />

Ein Vorteil des Mikrozensus im Ländervergleich ist neben seiner Variablenvielfalt die Größe seiner<br />

Stichprobe von inzwischen fast 800.000 Personen, die in Verbindung mit einer gesetzlich geregelten<br />

Auskunftspflicht der Befragten zu einem sehr hohen Ausmaß an Repräsentativität der Daten beiträgt.<br />

Die Konzeption des Mikrozensus ermöglicht nicht nur haushalts- und personenbezogene Auswertungen,<br />

sondern auch Untersuchungen ausgehend von dem familiären Kontext der Befragten. Ähnlich wie<br />

bei den französischen und britischen Daten ist der Mikrozensus als rotierende Panel-Umfrage konzipiert,<br />

da jedes Jahr nur ein Viertel der Befragten aus der Erhebung ausscheidet, während die Übrigen<br />

in der Stichprobe verbleiben. Die Ausnutzung dieser Paneleigenschaft der Daten ist aus gesetzlichen<br />

Bestimmungsgründen außerhalb der statistischen Ämter bislang jedoch nicht möglich. Von der alternativen<br />

Option der Erfassung von Verlaufsprozessen über retrospektive Fragen wird im Erhebungsprogramm<br />

des Mikrozensus ebenfalls nur wenig Gebrauch gemacht, so daß die Analyse längsschnittlicher<br />

Entwicklungen vornehmlich auf den Vergleich der Querschnittserhebungen einzelner Mikrozensen<br />

gründet.<br />

In Kooperation mit der Abteilung Mikrodaten konnten im Rahmen des Forschungsprojekts die anonymisierten<br />

Individualdaten des Mikrozensus 1982 am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen<br />

e.V. ausgewertet werden, die ebenfalls anonymisierten Daten der Mikrozensen 1993 und 1995 waren<br />

dem Projekt direkt zugänglich. Was Umfang und Form der zur Verfügung gestellten Daten anbetrifft,<br />

ist auf einige markante Unterschiede des Mikrozensus 1982 im Vergleich zu den Daten der 90er Jahre<br />

hinzuweisen.<br />

Generell waren die Möglichkeiten zur Nutzung von Individualdaten zu Beginn der 80er Jahre noch in<br />

stärkerem Maße eingeschränkt als in den 90er Jahren. Praktisch bedeutet dies, daß die Anzahl der zur<br />

Verfügung gestellten Variablen beim Mikrozensus 1982 sich auf eine Auswahl von 30 Variablen beschränkte.<br />

Um das Identifikationsrisiko zu reduzieren, wurden zudem Kategorien einzelner Variablen<br />

zusammengefaßt (wie z.B. die Altersangaben der Befragten) und die Möglichkeit der Zuordnung einzelner<br />

Personen zu ihrem Haushalt verhindert. Als Konsequenz ist für den MZ 1982 keine analytische<br />

Trennung der Anstaltsbevölkerung von der in Privathaushalten lebenden Bevölkerung möglich.<br />

Schließlich unterscheidet sich beim Mikrozensus 1982 auch die Form des zur Verfügung gestellten<br />

anonymisierten Datenfiles. 14 Das Datenmaterial über die Mikrozensen 1993 und 1995, das vom Stati-<br />

13 Im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung von Daten der amtlichen Statistik für die sozialwissenschaftliche<br />

Forschung gründete die Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS)<br />

1987 die Abteilung Mikrodaten, lokalisiert am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in<br />

<strong>Mannheim</strong> für die Aufgabe, anonymisierte Mikrodaten vom Statistischen Bundesamt zu erwerben und interessierten<br />

Sozialwissenschaftlern die Auswertung dieser Daten zu ermöglichen. Zu näheren Informationen<br />

über das Dienstleistungsangebot der Abteilung Mikrodaten s. Papastefanou (1987) sowie zu aktuellen Informationen<br />

die ZUMA-Homepage via Internet-Adresse: http://www.social-science-gesis.de/.<br />

14 Im Gegensatz zu den jüngeren Erhebungen liegen die Daten des Mikrozensus 1982 in aggregierter bzw. tabellarischer<br />

Form vor, so daß für Analysezwecke immer eine Gewichtung der Daten mit dem sogenannten<br />

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