Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim
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Sági76 hat auf der Basis dieser drei Variablen eine Kodierroutine nach den Prinzipien der EGP-<br />
Klassifikation erstellt. Auch für den ungarischen Fall wurden von uns im Kontext der Konstruktion einer<br />
international vergleichbaren Klassifikation einige geringfügige Veränderungen vorgenommen, die im<br />
wesentlichen den Veränderungen entsprechen, die bereits für Großbritannien dokumentiert sind. Auf<br />
eine weitere Dokumentation wird hier verzichtet. Statt dessen wird kurz die International Standard<br />
Classification of Occupations 1988 (ISCO88) vorgestellt.<br />
3.4.3 Die International Standard Classification of Occupations 1988 (ISCO88)<br />
Die Entwicklung einer international vergleichbaren Klassifikation der Berufe läßt sich historisch bis in<br />
die 20er Jahre dieses Jahrhunderts zurückverfolgen. 1921 wurde im Rahmen der International Conference<br />
of Labour Statisticians unter der Dachorganisation der ILO (International Labour Organisation)<br />
erstmalig der Bedarf eines solchen einheitlichen Klassifikationsschemas deutlich und erste Schritte zur<br />
Entwicklung konzipiert. Diese führten zu einer vorläufigen Klassifikation von neun Berufshauptgruppen,<br />
die auf der 7. International Conference of Labour Statisticians 1949 diskutiert wurden. Drei Jahre später<br />
publizierte die ILO die "International Classification of Occupations for Migration and Employment<br />
Placement". Diese Klassifikation basierte auf den nationalen Berufssystematiken von acht Industrienationen<br />
und enthielt eine ausführliche Beschreibung für 1.727 Berufe. Deren Überarbeitung führte zur<br />
ersten Veröffentlichung der International Standard Classification of Occupations 1958, die einen breiteren<br />
Bekanntheitsgrad und Anwendungsbereich in der revidierten Fassung von 1968 (ISCO68) erreichte<br />
(vgl. ILO 1990).<br />
Die Entwicklung des ISCO88 - sowie seiner Vorgänger - verfolgte im wesentlichen drei Ziele: zum einen<br />
soll durch eine international gültige Klassifikation die Kommunikation über Berufe und damit die<br />
Vergleichbarkeit von statistischen Angaben zur Berufs- und Arbeitswelt länderübergreifend erleichtert<br />
werden. Zum anderen ist eine solche Klassifikation nicht nur für die Forschung von Nutzen, sondern<br />
auch für die Politik, für Planung und im Zuge der internationalen Arbeitsteilung und Migration für die<br />
Individuen selbst. Darüber hinaus soll der ISCO88 als Modell für die Entwicklung oder Überarbeitung<br />
der nationalen Berufsklassifikationen dienen.<br />
Dem ISCO88 liegen zwei Hauptkonzepte zugrunde: 1.) das Konzept der ausgeübten Tätigkeit (der<br />
Job) und 2.) das Konzept der Fertigkeiten (skill). Quasi die kleinste (statistische) Einheit bildet die ausgeübte<br />
Tätigkeit, die durch die Berufsbenennung erhoben wird. Aufgrund von Ähnlichkeiten im Tätigkeitsbereich<br />
werden verschiedene Jobs zu Berufseinheiten (occupation bzw. Unit Groups) zusammengefaßt.<br />
Die Berufe bzw. Berufsbenennungen sind damit die kleinste Einheit (4-Steller), die den ISCO88<br />
konstituieren.<br />
Zwei Dimensionen kennzeichnen das Konzept der Fertigkeiten: 1.) das Niveau und 2.) die Spezialisierung.<br />
Zur Beschreibung des Niveaus der Fertigkeiten (skill level) wird die International Standard Clas-<br />
76 Dr. Matild Sági war 1996 für zwei Monate am <strong>Mannheim</strong>er Zentrum für Europäische Sozialforschung als<br />
Gastwissenschaftlerin tätig. Für ihre Anregungen, Hilfestellungen, Kommentare und sonstige Unterstützun-<br />
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