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Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim

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"daß die Bestimmung des für die Zuordnung dominanten Kriteriums sich nicht direkt aus der Logik der<br />

Berufssystematik ableiten läßt, was auch daran zu sehen ist, daß von Zählung zu Zählung der aussschlaggebende<br />

Gesichtspunkt wechselt" (Stockmann/Willms-Herget 1985, 63). Vielmehr würden implizit<br />

noch weitere Kriterien zur Gliederung von Berufen verwandt, wie "Wirtschaftszweig", "hierarchische<br />

Einordnung im Betrieb", "Stellung im Beruf", "Qualifikation" (ebd.). Als anschauliche Beispiele für<br />

derartige Anwendungen alternativer Klassifikationskriterien werden von den Autoren Berufsordnungen<br />

der KldB 1975 wie z.B. "Versicherungskaufleute", "Werkmeister", "Unternehmer", "Verwaltungsbedienstete<br />

des höheren und gehobenen Dienstes", "Ingenieure" oder "Techniker" genannt. Schwerer noch<br />

als die mangelnde Konsequenz in der Anwendung des Kriteriums der beruflichen Artverwandschaft<br />

wiegt der Einwand eines veralteten Berufskonzepts, das infolge eines falsch verstandenen Kontinuitätsdenkens<br />

die berufsstrukturellen Veränderungen der Nachkriegszeit nahezu unberücksicht ließ (vgl.<br />

Stockmann/Willms-Herget, 1985: 65-75).<br />

Zeitliche Vergleichbarkeit der Berufssystematiken von 1975 und 1992<br />

Äußerer Anlaß für eine Überarbeitung der Berufssystematik durch die KldB 1992 waren die Ergebnisse<br />

der Volks- und Berufszählung des Jahres 1987. Die von Stockmann und Willms-Herget bereits für die<br />

80er Jahre konstatierte Unausgewogenheit einer amtlichen Berufs-systematik, die "zentriert auf die<br />

Wiedergabe der Beschäftigungsverhältnisse in Industrie und Gewerbe" (Stockmann/Willms-Herget<br />

1985, 69) lange Zeit den berufsstrukturellen Wandel und die Ausdifferenzierung der Berufe im Dienstleistungssektor<br />

ignorierte, wurde durch die Ergebnisse der Volks- und Berufszählung 1987 offensichtlich.<br />

Den berufsstrukturellen Entwicklungen von drei Jahrzehnten mußte nun mit einer Anpassung und<br />

Aktualisierung der Gliederungsstruktur Rechnung getragen werden.<br />

Die traditionelle Priorität auf zeitlicher Kontinuität und Vergleichbarkeit der Systematiken mochte das<br />

Statistische Bundesamt jedoch keineswegs aufgeben, so daß die revidierte Fassung grundsätzlich an<br />

dem Gliederungs- und Kennziffernsystem der KldB 1975 ausgerichtet blieb (vgl. Statistisches Bundesamt<br />

1992, 7). Die Überarbeitung vollzog sich vielmehr im Rahmen der bestehenden Systematik vor<br />

allem durch Streichungen überholter Berufsbenennungen und Neuaufnahme neuer Berufsbezeichnungen<br />

sowie Zusammenfassungen von gering besetzten Berufsordnungen und Ergänzungen durch<br />

neue Berufsordnungen in den besonders heterogenen und stark besetzten Berufsbereichen. Auf eine<br />

Wiedergabe der Modifikationen im Detail soll an dieser Stelle verzichtet werden, sind diese doch ausreichend<br />

in der KldB 1992 durch das Statistische Bundesamt (1992) dokumentiert. Wichtiger erscheint<br />

mir der Hinweis auf einige systematische Veränderungen in der Berufsklassifikation, die u.U. eine vergleichbare<br />

Erstellung des EGP-Klassenschemas zu den beiden Untersuchungszeitpunkten beeinträchtigen<br />

könnten. Als äußerst hilfreich erwies sich in diesem Zusammenhang eine Vergleichsüber-<br />

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