Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim
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Mit der Modifikation des ‘Social Class’ Konzeptes entstand erneut eine breite wissenschaftliche Dis-<br />
kussion über verschiedene sozialstrukturelle Konzepte und ihre Angemessenheit. 71 In diesem Kontext<br />
wurde 1974 die ‘Hope-Goldthorpe Scale’ entwickelt, die insbesondere zu Beginn der 80er Jahre Verwendung<br />
fand. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch in Cambridge die sog. ‘Cambridge Scale’ konstruiert<br />
(vgl. Stewart et al. 1980, Prandy 1990). 72<br />
Eine weitreichendere Überarbeitung des Konzeptes der ‘Social Class’ erfolgte im Office of Population<br />
Censuses and Survey (OPCS) zu Beginn der 80er Jahre. Die Veränderungen betrafen sowohl die<br />
Konzeptualisierung von ‘Social Class’ als auch deren Operationalisierung. Waren bis dato soziale<br />
Klassen verstanden worden als 'social standing in the community', ist nun das grundlegende Prinzip<br />
der Klassifikation das der beruflichen Fertigkeiten 73 :<br />
"The occupation groups included in each of these (social class) categories have been selected<br />
in such a way as to bring together, so far as is possible, people with similar levels of occupational<br />
skill." (OPCS 1980: X).<br />
Die Veränderungen in der Operationalisierung resultierten in erster Linie aus den Modifikationen in der<br />
Berufsverkodung. Auf der einen Seite wurde die Classification of Occupations in der Version von 1980<br />
(siehe Kap. 3.3.4) überarbeitet, d.h. in erster Linie wurde sie zahlenmäßig in großem Umfang durch<br />
neue Occupational Unit Groups erweitert. Auf der anderen Seite gewann die CODOT, Classification of<br />
Occupations and Directory of Occupational Titles, die vor allem im Employment Department genutzt<br />
wurde, an Bedeutung. Für beide Berufssystematiken mußte eine Verknüpfung hergestellt werden.<br />
Das von der amtlichen Statistik zur Verfügung gestellte Konzept der ‘Social Class’, das sich - wie ausgeführt<br />
- im wesentlichen seit den letzten 60 Jahren wenig verändert hat, zeigt nun folgende Struktur:<br />
Tabelle 9: Das offizielle Konzept der Social Classes, wie es seit 1970 verwendet wurde<br />
Social Class Code Occupational type<br />
I Professional Occupations<br />
II Managerial and Technical Occupations<br />
III Skilled Occupations<br />
(N) non-manual<br />
(M) manual<br />
IV Partly Skilled Occupations<br />
V Unskilled Occupations<br />
71 vgl. hierzu auch die Debatte um die Klassenpositionen von Frauen, insbesondere verheirateten Frauen (z.B.<br />
Crompton; Heath/Britten 1984; Goldthorpe 1984; Erikson 1984)<br />
72 Hierbei handelt es sich um eine relationale Skala, die auf den Berufsinformationen der engsten Freunde basiert.<br />
Der Abbildung sozialer Distanzen auf diese Weise liegt die Idee zugrunde, daß sich materielle und soziale<br />
Vorteile angemessen über soziale Interaktionen erfassen lassen. ‘Die Cambridge Scale’ ist daher auch<br />
eher als ein Meßinstrument für das Sozialprestige und Aspekte der Lebensführung und des Lebensstils zu<br />
verstehen.<br />
73 zur weiterführenden Diskussion der Unterschiede siehe Brewer 1986<br />
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