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Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim

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stischen Bundesamt nach der gesetzlichen Neuregelung zur Weitergabe faktisch anonymisierter Daten<br />

unserem Projekt zur Verfügung gestellt wurde, besteht demgegenüber in einer 70-Prozent-<br />

Unterstichprobe auf Basis von disaggregierten Individualdaten. Insgesamt haben sich in den 90er Jahren<br />

die Bedingungen des Datenzugangs und damit auch die Möglichkeiten der Nutzung der Mikrozensen<br />

als Datenquelle für die Analyse sozialwissenschaftlicher Fragestellungen deutlich verbessert.<br />

In Anhang B sind die charakteristischen Merkmale des Mikrozensus 1982 und des Mikrozensus 1993<br />

tabellarisch zusammengestellt. Nachfolgend besprechen wir in näherem Detail, welche Grundinformationen<br />

auf Basis der Mikrozensus-Erhebungen für die Erstellung des Klassenschemas herangezogen<br />

werden konnten und überprüfen die Homogenität der erwerbsstatistischen Angaben für die Bundesrepublik<br />

zu den unterschiedlichen Beobachtungszeitpunkten.<br />

3.1.2 Ausgangsdaten zur Konstruktion der EGP-Klassenvariablen<br />

Den Ausgangspunkt unserer Bemühungen zur Entwicklung eines EGP-Klassenschemas auf Grundlage<br />

der Mikrozensus-Daten bildeten die Vorarbeiten von Karin Kurz (1985) und die im Rahmen des<br />

CASMIN-Projekts erstellten Klassen-Kodierungen für die Bundesrepublik Deutschland, basierend auf<br />

Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS). Von einigen Modifikationen<br />

abgesehen dient die CASMIN-Version des EGP-Schemas auch als Grundlage für die von<br />

ZUMA implementierte Form des Klassenschemas nach Goldthorpe in den aktuellen Erhebungen des<br />

ALLBUS. 15<br />

Das auf die ALLBUS-Daten zugeschnittene Klassifikationsverfahren kategorisiert Erwerbstätige auf der<br />

Grundlage der Informationen zu ihrer beruflichen Stellung und ihrer beruflichen Tätigkeit, ausgewiesen<br />

nach der "International Standard Classification of Occupations" (ISCO). Aus der Kombination dieser<br />

beiden Variablen erfolgt die Zuordnung zu einer der insgesamt 11 verschiedenen Klassenlagen des<br />

EGP-Schemas. Im Hinblick auf die Daten der Mikrozensen scheitert eine einfache Übertragung dieses<br />

Verfahrens jedoch an den unterschiedlichen Ausgangsdaten der beiden Datenquellen (vgl. Statistisches<br />

Bundesamt 1988).<br />

So erfaßt die Variable der beruflichen Stellung beim Mikrozensus allein die zentralen Berufsgruppie-<br />

rungen ohne die hierarchischen Feinabstufungen wie beim ALLBUS. 16 Die Grundlage dieser Angaben<br />

Fallzähler (der Variablen V31) vorgenommen werden muß. Nach Informationen der Abteilung Mikrodaten von<br />

ZUMA ist in diesem Fallzähler bereits eine interne Hochrechnung bzw. eine Anpassung an die Bevölkerungsfortschreibung<br />

des Statistischen Bundesamtes enthalten. Die Anwendung dieser Gewichtung führt zu<br />

einer 98-Prozent-Unterstichprobe des Mikrozensus 1982.<br />

15 Zu einer schematischen Übersicht über die Operationalisierung des EGP-Schemas im ALLBUS vgl. Trometer<br />

1993.<br />

16 Im Gegensatz dazu wird beim ALLBUS die berufliche Stellung "nicht allein nach den versicherungsbedingten<br />

Oberkategorien erhoben", sondern zudem "nach der hierarchischen Stufe, welche die ausgeübte Tätigkeit innerhalb<br />

der Gruppe einnimmt, gefragt" (Statistisches Bundesamt 1988, S.59). Für eine Person, die als Beamter<br />

erwerbstätig ist, läßt sich so beispielsweise die Beamtenlaufbahn näher bestimmen, was zu einer Unterscheidung<br />

zwischen Beamten im einfachen, mittleren, gehobenen oder höheren Dienst führt. Die Variable<br />

der beruflichen Stellung nach dem ALLBUS-Konzept beinhaltet somit - zumindest implizit - zusätzliche Informationen<br />

und Indikatoren, u.a. über das Ausmaß an Kontroll- und Entscheidungsbefugnissen, den Grad an<br />

Arbeitsautonomie, das Einverständnis oder "Moral Commitment" mit den Zielen des Arbeitgebers und des<br />

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