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Working papers Arbeitspapiere - Mzes - Universität Mannheim

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4. Zusammenfassung<br />

In der international vergleichenden Mobilitäts- und Ungleichheitsforschung nimmt das EGP-Schema<br />

einen zentralen Stellenwert ein. Wie kaum ein anderes Konzept in der empirischen Ungleichheitsforschung,<br />

ist das EGP-Klassenschema zahlreichen theoretischen Diskussionen und - im nationalen wie<br />

internationalen Kontext - vielfältigen empirischen Anwendungen und Überprüfungen unterzogen worden.<br />

Das Schema ist theoretisch fundiert; die entscheidenden Dimensionen der Klassenpositionierung<br />

- Marktlage und Arbeitssituation - resultieren aus den unterschiedlichen Besitzverhältnissen und Möglichkeiten<br />

der Einkommenserzielung in Industriegesellschaften. Für die überwiegende Zahl der abhängig<br />

Erwerbstätigen in modernen Gesellschaften korrespondieren diese Dimensionen mit einer spezifischen<br />

Art des Beschäftigungsverhältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, woraus die<br />

weiteren Differenzierungskriterien zwischen Dienstklassen und manuellen Arbeiterklassen abgeleitet<br />

werden. Bei der Unterscheidung zwischen Grundformen und Mischtypen von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen<br />

werden Kriterien der Arbeitssituation, wie z.B. der Grad an Arbeitsautonomie und<br />

der organisationsinternen Autoritäts- und Kontrollbefugnisse, aber auch Aspekte der Arbeitsmarktlage<br />

wie Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen und Karrierechancen relevant.<br />

Die Operationalisierung bzw. Zuordnung von Personen oder Haushalten zu einzelnen EGP-Klassen<br />

erfolgt auf Basis grundlegender Informationen zur ausgeübten Berufstätigkeit und zur beruflichen sowie<br />

betrieblichen Stellung der Erwerbstätigen. Wie in den einzelnen Länderkapiteln beschrieben, werden<br />

diese erwerbsstatistischen Grunddaten in den amtlichen Erhebungen unterschiedlicher europäischer<br />

Nationen mit nahezu identischer Fragestellung ermittelt. Als Bestandteil der Arbeitskräfteerhebung<br />

der EU sind die hier präsentierten Datenquellen zudem in einen gemeinsamen methodischen<br />

Rahmen eingebettet, was sie in Verbindung mit weiteren Qualitätsmerkmalen, wie Stichprobenumfang<br />

und hohes Ausmaß an Repräsentativität der Daten, zu einer hervorragenden Datenbasis für die komparative<br />

Forschung werden läßt.<br />

Gleichwohl erweist sich die Konstruktion eines international vergleichbaren EGP-Klassenschemas als<br />

nicht unproblematisch. Ausgangsinformationen zum Beruf, zur Stellung im Beruf, zur betrieblichen<br />

Stellung sowie zur Anzahl der Mitarbeiter bei Selbständigen variieren teilweise zwischen nationalen<br />

Datenquellen und - innerhalb dieser - über sukzessive Erhebungen hinweg. Diese Variabilität führt dazu,<br />

daß länder- sowie zeitübergreifende Konsistenz in den Operationalisierungen zwar in hohem, aber<br />

nicht vollem Maße erreicht werden kann. Nicht nur die Konstruktion eines länder- und zeitübergreifend<br />

möglichst vergleichbaren Klassenschemas, auch die Interpretation empirischer Befunde, die auf der<br />

vorgenommenen Klassifikation basieren, setzen genaue Kenntnisse nationalspezifischer Besonderheiten<br />

in der Erhebung und Verarbeitung der Ausgangsinformationen voraus. Wie die vorausgehenden<br />

Ausführungen deutlich gemacht haben, zeigen sich länderspezifische Unterschiede in den zugrundeliegenden<br />

Ausgangsvariablen insbesondere in:<br />

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