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Jenseits von Darwin - Christian Blöss

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54 <strong>Jenseits</strong> <strong>von</strong> <strong>Darwin</strong><br />

ne Ordnung wird gewissermaßen durch eine Einschränkung der Freiheitsgrade erkauft. In<br />

diesem Zusammenhang ist das bereits beschriebene Biophotonenfeld ein integraler Bestandteil<br />

der Strukturbildung auf zellularer Ebene. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die DNS eine<br />

Quelle für Laserlicht ist, das aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften die enzymatischen<br />

Vorgänge steuert, zur Zellreparatur beiträgt und die einzelnen Wachstumsphasen des Organismus<br />

steuert. Ein Laser als Quelle hochkohärenten Lichtes läßt sich selber als dissipative<br />

Struktur beschreiben. Während jeder Körper (als mehr oder weniger großes Aggregat <strong>von</strong><br />

Molekülen) unter normalen Bedingungen Photonen jeder Frequenz in völlig regelloser Folge,<br />

aber mit einer charakteristischen Intensität bezüglich der Fi~equenz ausstrahlt, wird dieses<br />

Licht unter speziellen Bedingungen monofrequent. Die einzelnen Photonen weisen dann eine<br />

konstante Phasenbeziehung auf, sie erscheinen wie ein einziger Wellenzug, während die Photonen<br />

einer »thermischen« Lichtquelle ein chaotisches Gewirr <strong>von</strong> einzelnen kurzen Wellenzügen<br />

verschiedener Frequenz bilden.<br />

Licht ist die Folge des Zusammenbrechens <strong>von</strong> Anregungszuständen. Unter normalen Umständen<br />

sind solche Anregungszustände um so geringer besetzt, je mehr ausgestrahlte Lichtenergie<br />

mit dem Verlassen des Anregungszustandes verbunden wäre. Eine Bedingung für das<br />

»Lasern« <strong>von</strong> Materie ist die Umkehr dieser Besetzung. Zur Veranschaulichung kann man eine<br />

Art »Dominotheorie« des Laserlichtes ausmalen. Wirft man einen Haufen Dominosteine<br />

auf den Tisch, werden die meisten auf die flache Seite fallen, einige auf die Längsseite und<br />

ganz wenige auf die Schmalseite. Die auf der flachen Seite liegenden Steine sind die unangeregten<br />

Atome, sie können nicht mehr weiter fallen und Energie abgeben. Die anderen können<br />

noch weiter fallen und geben, je nachdem, ob sie auf der Längsoder auf Schmalseite liegen,<br />

unterschiedliche Energiebeiträge an die Umgebung ab (in diesem Fall Wärme). Sollte der<br />

Haufen Dominosteine lasern, müßte man die Dominosteine so beeinflussen, daß sie alle entweder<br />

auf der Längs oder der Schmalseite so zueinander angeordnet sind, daß der Anstoß nur<br />

eines Steines alle anderen lawinenartig erfaßt und sie nacheinander zu Fall bringt. Obwohl<br />

die Ana66logie hier nicht mehr stimmt, kann man sich doch vorstellen, daß eine Schlange<br />

<strong>von</strong> umfallenden Dominosteinen im Gegensatz zu dein chaotischen Steinhaufen gezielt Informationen<br />

über große Distanzen übertragen kann. Beim technischen Laser nennt man das<br />

,Dorninosteineordnen« pumpen, es werden gezielt hochenergetische Besetzungszustände <strong>von</strong><br />

Elektronen angeregt (Dominosteine auf die Schmalseite gestellt), und der lawinenartige<br />

Rückfall der Elektronen in ein niederenergetisches Niveau beginnt, wenn entgegen den normalen<br />

Besetzungswahrscheinlichkeiten die Besetzungsdichte des höheren Niveaus größer ist<br />

als das, in welches die Elektronen zurückkehren werden. Die DNS stellt eine Art »Photonenfalle«<br />

dar, in der viele Voraussetzungen für die Hortung einfallender Lichtquanten und damit<br />

für eine nichtthermische Besetzung <strong>von</strong> Anregungszuständen gegeben sind. Die Pumpenergie<br />

wird möglicherweise aus chemischen Reaktionen bezogen (Popp 1984, 94).<br />

Dieses Arbeitsmodell für die Entstehung <strong>von</strong> Biophotonen verweist auf den grundlegenden<br />

Charakter hochgeordneter dynamischer Strukturen auf zellularer Ebene. Die Zellehemie ist<br />

kein kontinuierliches Spektrum <strong>von</strong> Gleichgewichtszuständen molekularer Bestandteile, sondern<br />

besteht in diskreten Realisierungen räumlich und zeitlich hochorganisierter Reaktionszyklen,<br />

in der auch noch verschiedene Ebenen involviert sind: chemische Reaktionen und<br />

elektromagnetische Felder, wobei letztere nicht nur die chemischen Bindungen veranlassen,<br />

sondern auch durch Informationstransport nicht nur innerhalb der Zelle, sondern vermutlich<br />

auch über den Bereich des Organismus hinaus der Verhaltenskoordination dienen.<br />

Die diskrete Organisationsform der Zelle hat weittragende Konsequenzen, denn dissipative<br />

Strukturen sind nicht beliebig modifizierbar. Entlang der Variationsbreite für den Input <strong>von</strong><br />

Energie und Materie gibt es immer nur eine begrenzte Anzahl <strong>von</strong> stabilen Fließgleichge-

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