Jenseits von Darwin - Christian Blöss
Jenseits von Darwin - Christian Blöss
Jenseits von Darwin - Christian Blöss
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
82 <strong>Jenseits</strong> <strong>von</strong> <strong>Darwin</strong><br />
stimmte Ansicht über die Art und Weise, wie Fossilien überhaupt entstehen, voraussetzt: Damit<br />
ein Organismus oder wenigstens Teile <strong>von</strong> ihm erhalten bleiben, muß er den zerstörerischen<br />
Wirkungen der Verwesung und der Erosion entzogen werden, d.h., er muß unter der<br />
Erde verschwinden. <strong>Darwin</strong>isten nennen diesen Vorgang »Zudecken durch Sedimentierung«<br />
und verlangen in einem Atemzug das »schlagartige« Entfernen eines Kadavers aus dem normalen<br />
biologischen Recycling Prozeß und den über Millionen <strong>von</strong> Jahren sich erstreckenden<br />
Prozeß der Schichtenbildung: die Sedimentation, die eben einen äußerst langsamen Ablagerungsvorgang<br />
<strong>von</strong> pulverigem Gestein bezeichnet, wie es sich heutzutage z.B. auf dem Meeresboden<br />
feststellen läßt. Natürlich kann man unter solchen Umständen nicht erwarten, daß<br />
die der natürlichen Verwesung anheimfallenden Kadaver sehr häufig konserviert werden.<br />
Nur die Annahme großer Populationen und großer Zeiträume versöhnt einen mit der außerordentlich<br />
geringen Wahrscheinlichkeit, überhaupt auf ein Fossil zu treffen, und man kann den<br />
Gradualisten, der auf die Lückenhaftigkeit des »fossil record« pocht, ohne weiteres<br />
verstehen. Nun findet man aber keineswegs nur hier und da einmal ein aus Millionen <strong>von</strong><br />
Jahren unter glücklichen Umständen konserviertes Exemplar innerhalb der Erdschichten.<br />
Man findet immer wieder Anhäufungen <strong>von</strong> Fossilien, sozusagen Massengräber, in denen<br />
sich zum Teil Millionen <strong>von</strong> Exemplaren identifizieren lassen. F.C. Hibben schrieb über Funde<br />
in der Nähe des Tanana Flusses in Nordamerika: »Obwohl die Formation der MuckAblagerungen<br />
nicht klar ist, gibt es reichlich Beweise dafür, daß dieses Material unter katastrophenartigen<br />
Umständen abgelagert wurde. Überreste <strong>von</strong> Säugetieren sind zum größten Teil<br />
zerstückelt und exartikuliert, obwohl einige Fragmente im gefrorenen Zustand sogar noch<br />
Teile <strong>von</strong> Ligamenten, Haut, Haar und Fleisch behalten haben. Ineinander verschlungene und<br />
zerfetzte Bäume häufen sich in zersplitterten Massen.« (zit. n. Velikovsky 1980, 15) In den<br />
Asphaltgruben <strong>von</strong> La Brea konzentrierten sich tierische Überreste in einer unglaublichen<br />
Konzentration. Man traf auf durchschnittlich 20 Säbelzahntiger und Wolfsschädel pro Kubikmeter<br />
(a.a.O., 83). Zehntausende <strong>von</strong> Tieren wurden über eine unbekannte Distanz hinweggeschleudert<br />
und in der Nähe der AgateSpring Grube in ein gemeinsames Wassergrab geschleudert<br />
(a.a.O., 87). Die Permafrostzone in Nordamerika und der UdSSR enthält ebenfalls eine<br />
Vielzahl solcher Massengräber, die auf gewaltsamen Tod und nicht auf allmähliche Ablagerung<br />
schließen lassen. Fossilisation bedingt einen Austausch des organischen Materials mit<br />
Mineralien, das ist im Gegensatz zur Verwesung kein biologischer, sondern ein chemischer<br />
Prozeß, der seine Zeit braucht und zwar eine Zeit, innerhalb der die normale biologische<br />
Rückführung des verwesenden Materials ausgeschaltet sein muß. Die Existenz <strong>von</strong> Fossilien<br />
bedeute, so C.B. Hanson, »die Ineffektivität der natürlichen Umwelt, das organische Material<br />
in den biologischen Kreislauf zurückzuführen« (zit. n. de Grazia 1983, 375). Mit anderen<br />
Worten: Vor allem unnatürliche Umstände können zur Fossilisation <strong>von</strong> organischem Material<br />
führen. Allmähliches Zuschütten <strong>von</strong> Kadavern scheint dazu ungeeignet zu sein. Und wenn<br />
die Fossilierung im allgemeinen doch durch allmähliche Zuschüttung zustande kommen sollte,<br />
dann müßte sich ein Teil der Funde natürlicherweise aus unscharf fossilierten Stücken zusammensetzen,<br />
da wo der biologische Verwesungs in einen chemischen Austauschprozeß<br />
übergeht, aber man findet offensichtlich nur scharf abgegrenzte Bruchstücke. Hinzu kommt<br />
die Tatsache, daß die Schichtenfolge auf der Erde überaus unregelmäßig und vor allem unvollkommen<br />
ist: Die meisten Geologen, so Derek Ager, berufen sich auf den Glauben, »daß<br />
die stratigraphischen Schichten einer langen Sedimentationsabfolge mit einigen wenigen Lücken<br />
entsprechen. ( ... ) Aber ich möchte doch betonen, daß diese viel mehr einer großen Lücke<br />
mit nur wenigen Perioden der Sedimentation entsprechen. ( ... ) Die Lücken dominieren, (<br />
... ) die Schichten sind alle lückenhaft, und die Fossilien geraten in sie hinein und verschwinden<br />
dann wieder« (Ager 1973, 59). Diese Lückenhaftigkeit der Sedimente geht so weit, daß<br />
lediglich in einem Prozent <strong>von</strong> ihnen alle 10 Perioden der Naturgeschichte repräsentiert sind