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Abschlussbericht - BLE

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Risiken von Zinsänderungen nicht den Finanzrisiken, sondern den Preisrisiken zu (der Zins<br />

als Preis des Kapitals).<br />

Eine andere Form der Einteilung unterscheidet zwischen externen und internen Risiken. Zu<br />

den externen Risiken werden demnach Marktrisiken, Politikrisiken und sonstige Risiken wie<br />

z.B. böswillige Fremdeinwirkungen gezählt. Die internen Risiken bestehen insbesondere in<br />

Form von Produktionsrisiken, Personenrisiken, Finanzrisiken und Anlagerisiken. Zu beachten<br />

ist die Tatsache, dass unterschiedliche Risiken sich gegenseitig bedingen können (FRENTRUP<br />

et al. 2010: 8). Das Hauptaugenmerk der nachfolgenden Betrachtungen soll auf zwei Risiken<br />

gerichtet werden, auf die Landwirte nur in sehr begrenztem Umfang reagieren können. Dies<br />

betrifft zum einen das Produktionsrisiko im Hinblick auf Witterungseffekte bzw. Einflüsse<br />

höherer Gewalt und zum anderen das Markt- und Preisrisiko.<br />

Einflüsse höherer Gewalt bzw. Witterungsrisiken in der Landwirtschaft<br />

Die landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung ist in hohem Maße von den natürlichen<br />

Verhältnissen abhängig und seit jeher witterungsbedingten Schwankungen unterworfen<br />

(KROMP-KOLB 2003: 43). Neben weitgehend fixen Faktoren wie z.B. der Bodengüte ist der<br />

gesamte Produktionsprozess von der Bodenbearbeitung über die Aussaat, die Düngung und<br />

den Pflanzenschutz bis hin zur Ernte einer permanent wechselnden und nur bedingt<br />

vorhersagbaren Witterung 4 unterworfen (HEYLAND 1996: 128). Dabei beeinflussen neben<br />

Temperaturniveau und -verlauf auch Niederschlagssumme und -verteilung sowie Luftfeuchte<br />

und Lichtverhältnisse das Pflanzenwachstum (ibid.: 182ff.) und das Auftreten von<br />

Krankheiten und Schädlingen. Diese Exposition gegenüber den natürlichen Verhältnissen ist<br />

ein herausragendes, wenn auch kein Alleinstellungsmerkmal der Landwirtschaft. So können<br />

auch andere Wirtschaftszweige in erheblichem Maße von der Witterung beeinflusst werden.<br />

Dies sind beispielsweise der Tourismus in Skigebieten (PEYERL 2009; KROMP-KOLB und<br />

FORMAYER 2001: 20ff.), aber auch der Tourismus in anderen Regionen, die Baubranche oder<br />

die Energie- und Wasserwirtschaft (KROMP-KOLB 2003: 52). Eine umfangreiche Auflistung<br />

wetterabhängiger Branchen findet sich bei BERG et al. (2005: 162) (Übersicht 2). Nach<br />

Schätzungen der Deutschen Börse unterliegen allein in Westeuropa 5% des<br />

Bruttosozialprodukts Wettereinflüssen (MEYER 2002: 1 zitiert in: BERG et al. 2005: 161).<br />

4 Unter Wetter versteht man den augenblicklichen Zustand an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt, während die Witterung<br />

den Zustand über einen längeren Zeitraum – mehrere Tage oder Wochen hinweg – beschreibt. Das Klima beschreibt den jährlichen Ablauf<br />

der Witterung, der sich in langfristigen Zeiträumen wiederholt. Der statistische Durchschnitt bezieht sich meistens auf Zeiträume von<br />

mindestens 30 Jahren (ZIENERT 1993: 5; LATIF 2009: 11).<br />

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