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Abschlussbericht - BLE

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detaillierte Regelungen bezüglich der Übertragung auf die Landwirtschaft existieren<br />

allerdings noch nicht. Dies hat zur Folge, dass sowohl bezüglich der steuerrechtlichen<br />

Zulässigkeit und Administrierbarkeit als auch der betriebswirtschaftlichen Berechnungen<br />

unterschiedliche Szenarien verwendet und diskutiert sowie ggf. unterschiedliche Bewertungen<br />

bezüglich der Umsetzung ausgesprochen werden.<br />

Die bisher vorgenommenen Untersuchungen gehen vielfach nur auf inhaltlich begrenzte<br />

Aspekte der Risikoausgleichsrücklage ein und zeigen die Problematik schwankender<br />

landwirtschaftlicher Gewinne in einem progressiven Einkommensteuersystem auf. Anhand<br />

von Beispielrechnungen bilden sie die Wirkung einer Risikoausgleichsrücklage auf das zu<br />

versteuernde Einkommen und die Steuerbelastung eines landwirtschaftlichen Betriebs ab und<br />

weisen auf die Folgen einer falschen Einkommensprognose, sowie auf Einkommen im<br />

Spitzensteuersatz hin, deuten aber auch den Verlust an Flexibilität bei der Geldanlage an<br />

(BREUSTEDT und SCHMIDT 2008, 2009; SCHULZE STEINMANN, 2009). BLANCK und BAHRS<br />

(2009b) haben von der konkreten Reihenfolge der Gewinne und damit der Bevorzugung eines<br />

bestimmten Gewinnverlaufs abstrahiert, indem sie die Reihenfolge der Gewinne zufällig<br />

simuliert haben. BREUSTEDT und SCHMIDT (2009) thematisieren den aufgrund der<br />

steueraufschiebenden Wirkung entstehenden Zinseffekt anhand einer Beispielrechnung für<br />

Kapitalgesellschaften. HOTOPP et al. (2009a, 2009b) verwenden für ihre Abschätzungen zur<br />

Wirksamkeit der Ausgleichsrücklage anstelle exemplarischer Gewinndaten eines einzelnen<br />

Betriebes langjährige Durchschnitte aus dem Testbetriebsnetz. Zusammenfassend lässt sich<br />

festhalten, dass die deutschsprachigen Veröffentlichungen zum Steuerglättungspotential<br />

sowie der Ermittlung des Zinseffekts weitgehend auf exemplarischen Rechnungen anhand<br />

einzelner beispielhafter Gewinnverläufe bzw. auf aggregierten Durchschnittswerten aus dem<br />

Testbetriebsnetz beruhen. In der englischsprachigen Literatur sind insbesondere Ende der 90er<br />

Jahre Veröffentlichungen zu konzeptionell ähnlichen Programmen erschienen. Mit der<br />

Effizienz von ‚income equalisation deposits‘ in Australien beschäftigt sich die Arbeit von<br />

BUFFIER und METTERNICK-JONES (1995), während LISHMAN und NIEUWOUDT (2003) und<br />

MONKE (1997) untersucht haben, welche Betriebe entsprechende Regelungen in Anspruch<br />

nehmen und davon profitieren können.<br />

Überlegungen zur Einordnung und Rechtfertigung einer Risikoausgleichsrücklage im<br />

deutschen Steuersystem sowie zu deren administrativer Umsetzbarkeit sind von BLANCK und<br />

BAHRS (2009a) Anfang 2009 veröffentlicht worden. Dabei wird insbesondere auf die<br />

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