Ratgeber zur gesetzlichen Krankenversicherung

70 Ich benötige medizinische Versorgung
Sie haben aber die Möglichkeit, sich über die Qualitätsstandards in den verschiedenen
Versorgungsbereichen zu informieren.
In allen Arztpraxen gibt es ein internes Qualitätsmanagement. Das bedeutet,
dass jede Ärztin und jeder Arzt die Praxisabläufe nach bestimmten
Qualitätsvorgaben überprüfen und verbessern muss. Außerdem sind die
Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet, nicht nur kontinuierlich die
Qualität in den Arztpraxen zu kontrollieren und zu verbessern, sondern
über diese Maßnahmen auch regelmäßig zu berichten.
Darüber hinaus gilt: Ärztinnen und Ärzte müssen sich regelmäßig fortbilden,
damit sie ihre Patientinnen und Patienten stets auf der Höhe des medizinischen
Fortschritts behandeln können. Diese Fortbildungen müssen frei
von wirtschaftlichen Interessen sein. So werden zum Beispiel produktbezogene,
von der pharmazeutischen Industrie angebotene Veranstaltungen
nicht als Fortbildung anerkannt. Ärztinnen und Ärzte, die sich nur unzureichend
oder gar nicht fortbilden, müssen mit Vergütungsabschlägen oder
sogar mit dem Entzug der Zulassung rechnen.
Transparenz beim Bemühen um Qualität gilt auch im Krankenhaus. Alle
deutschen Krankenhäuser sind ebenso wie die Praxen verpflichtet, über ein
internes Qualitätsmanagementsystem ihre Qualität regelmäßig zu überprüfen
und Verbesserungen vorzunehmen. Außerdem müssen sie im Abstand
von zwei Jahren sogenannte Qualitätsberichte veröffentlichen. Die
Berichte geben Ihnen Auskunft über die Fachrichtungen einer Klinik (zum
Beispiel Kardiologie oder Urologie), über die Bettenzahl und die Zahl der
jährlich behandelten Patientinnen und Patienten. Vor allen Dingen aber
enthalten die Qualitätsberichte eine Aufstellung der 30 häufigsten Operationen,
die die chirurgischen Abteilungen im Erhebungszeitraum durchgeführt
haben. Auf diese Weise erhalten Sie einen Überblick darüber, welche
Erfahrungen die Ärztinnen und Ärzte mit bestimmten Operationen haben.