Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH
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Auch Marianne Behrs hat bereits vor Jahrzehnten ihre Kindheitserinnerungen<br />
nie<strong>der</strong>geschrieben. Sie wurden nur in <strong>der</strong> Form überarbeitet, dass allzu persönliche<br />
Sachverhalte aus ihrer frühesten Kindheit in den <strong>der</strong> FAG zur Verfügung gestellten<br />
Aufzeichnungen gestrichen <strong>und</strong> einige wenige Erinnerungen 2007-2008 hinzugefügt wurden.<br />
Ein F<strong>und</strong>stück, quasi einen „Historischen F<strong>und</strong>“ stellen die Aufzeichnungen von Diakon<br />
Jochen Twer dar, <strong>der</strong> zu <strong>der</strong> oben genannten Zeit Diakonenschüler <strong>im</strong> Johanna-Helenen-He<strong>im</strong><br />
war <strong>und</strong> <strong>im</strong> Rahmen seines Praktikumsberichtes 1965 auf die Missstände aufmerksam<br />
gemacht hatte.<br />
Ein weiterer Beitrag wurde <strong>der</strong> Westfälischen R<strong>und</strong>schau entnommen, in <strong>der</strong> eine behin<strong>der</strong>te<br />
Frau von Misshandlungen in <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> <strong>im</strong> Johanna-Helenen-He<strong>im</strong> berichtete. Einige<br />
ehemalige Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> eine Diakonische Helferin fühlten sich nach <strong>der</strong><br />
Gründung <strong>der</strong> FAG aufgefor<strong>der</strong>t, ebenfalls aus dieser Zeit zu berichten. Ein Diakon aus<br />
Bielefeld, auch ehemaliger Diakonenschüler in den OAV, bestätigte auf einer Postkarte, „eine<br />
schl<strong>im</strong>me Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendzeit“. Ein weiterer ehemaliger Diakonenschüler sah diese Zeit<br />
nicht so schl<strong>im</strong>m, wie sie von an<strong>der</strong>en dargestellt wurde.<br />
Der letzte Bericht erreichte uns von einer ehemaligen Lehrerin, die über die Leiden eines<br />
behin<strong>der</strong>ten Schülers berichtete, die ihr zugetragen wurden <strong>und</strong> mit denen sie den damaligen<br />
Anstaltsleiter Pfarrer Ernst Kalle konfrontierte.<br />
Quasi den ersten Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Freien Arbeitsgruppe <strong>JHH</strong> war schon Mitte 2006 klar, dass<br />
die vorhandene Anzahl von Dokumenten nicht ausreicht, um sich ein umfangreiches Bild über<br />
diesen Zeitrahmen, in dem sich die <strong>Aufarbeitung</strong> beweg, zu verschaffen. Wolfgang Möckel<br />
war schon <strong>im</strong>mer an Adressen von Ehemaligen interessiert Als er von <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />
Historiker erfuhr, war diese für ein weiterer Motivationsschub dafür, möglichst viele<br />
Adressen von Ehemaligen herauszufinden. Dabei beschränkte er die Suche nicht auf<br />
ehemalige Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, son<strong>der</strong>n er bemühte sich auch die Anschriftenliste<br />
ehemaligen Mitarbeiter zu vervollständigen. Ihm war klar, dass er dafür viele betroffene<br />
Personen befragen müsste <strong>und</strong> so hat er einige hun<strong>der</strong>t Telefongespräche geführt.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Monate hat Wolfgang Möckel einige Berichte Ehemaliger zugesandt<br />
bekommen. Wenige Ehemalige haben ihm ihre Berichte telefonisch übermittelt. Nachdem er<br />
diese verschriftlicht <strong>und</strong> dem Autor zur Korrektur geschickt hat, konnten diese Berichte <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt werden. Im Jahre 2007 hat auch Helmut Jacob damit<br />
begonnen, Interviews mit Betroffenen zu führen. Dies waren ausschließlich Einzelinterviews,<br />
die auch über Tonaufzeichnung protokolliert wurden. Seine jeweiligen Assistentinnen haben<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Tonaufzeichnung diese Protokolle erstellt.<br />
Diese nun hier vorliegende Zusammenfassung <strong>der</strong> bisherigen <strong>Aufarbeitung</strong> stellt keine<br />
historische <strong>Aufarbeitung</strong> dar, sie fasst lediglich zusammen, was an bisherigen Erkenntnissen<br />
zusammengetragen werden konnte.