Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH
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Im Bericht <strong>der</strong> WR vom 17.01.2008 wird Stiftungssprecher Dittrichs Stellungnahme zur<br />
Einrichtung eines Mahnmal wie folgt wie<strong>der</strong>gegeben: „Damit werde <strong>der</strong> Eindruck erweckt,<br />
‚dass alle Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche auf Anordnung„ von oben ‚systematisch gequält <strong>und</strong><br />
misshandelt worden seien„, so die ESV, was bislang nicht erwiesen sei <strong>und</strong> womöglich auch<br />
nicht den Tatsachen entspreche.“ (Feststellung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe: Von misshandelten<br />
Jugendlichen war <strong>und</strong> ist seitens <strong>der</strong> FAG nicht die Rede).<br />
Am selben Tag, also am 15.01.2008, droht die ESV <strong>der</strong> FAG wegen <strong>der</strong> CD mit <strong>der</strong><br />
unveröffentlichten Homepage, die ihr bereits am 26.10.2007 übergeben wurde: „Auch die<br />
Herausnahme von Motiven aus dem Kontext ist zu erwähnen: Wenn beispielsweise fröhlich<br />
spielende Kin<strong>der</strong> gezeigt werden <strong>und</strong> mit einem Kommentar über Leichenhallen versehen<br />
werden. Eine solche Handhabung entspricht nicht dem geltenden Recht. [...] ... <strong>und</strong> können<br />
einer Veröffentlichung in <strong>der</strong> von Ihnen dargestellten Weise gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zust<strong>im</strong>men<br />
<strong>und</strong> müssen uns gegebenenfalls rechtliche Schritte vorbehalten.“ Darauf die FAG am<br />
28.01.2008: „ ... haben das von Ihnen beanstandete Bild ... entfernt. Ihrem Wunsch<br />
entsprechend haben wir auch die Bildunterschrift berichtigt. Wenn wir allerdings als erstes<br />
Bild eine fröhliche Kin<strong>der</strong>schar an ersten Spielgeräten für unsere Homepage aussuchen, dann<br />
ist es uns völlig unverständlich, was Sie <strong>und</strong> Ihre Rechtsabteilung daran bemängeln. Wollen<br />
Sie, dass wir nur seelisch zerstörte, zusammengetretene, sexuell misshandelte, weinende,<br />
verzweifelte, schreiende, tote Kin<strong>der</strong> zeigen, um die damalige Zeit zu präsentieren?“<br />
Auf die Frage in gleichem Schreiben nach weiteren Bil<strong>der</strong>n, die nach Meinung <strong>der</strong> ESV<br />
entfernt werden sollten, schreibt Stiftungssprecher Dittrich: „Nach wie vor ist unsere Meinung<br />
die, dass eine Veröffentlichung dieses Materials problematisch ist, ... [...] auch sehen wir<br />
kritisch einzelne Interpretationen, Ihre Darstellung <strong>und</strong> daraus abgeleitete Zusammenhänge,<br />
die aus unserer Sicht bedenklich sind. Daher st<strong>im</strong>men wir einer Veröffentlichung des von<br />
Ihnen verwendeten Materials nicht zu.“<br />
Im Schreiben vom 02.04.2008 bat die FAG den Stiftungssprecher um Behin<strong>der</strong>tenassistenz<br />
für ein Opfer: „ ... hat sieben Jahre Ihrer Kindheit <strong>im</strong> Johanna-Helenen-He<strong>im</strong> verbracht. Dort<br />
ist sie permanenter physischer <strong>Gewalt</strong> ausgesetzt gewesen. Ebenso ist sie psychischer <strong>Gewalt</strong><br />
bis hin zu psychischer Folter ausgesetzt gewesen. Für die Befriedigung irgendwelcher<br />
Bedürfnisse von Schwestern ist sie auch sexuellen Attacken ausgesetzt gewesen.“ Die FAG<br />
nannte weitere Fakten: Freiheitsberaubung, medizinische <strong>und</strong> therapeutische<br />
Falschbehandlung, ein gebrochenes Nasenbein, Verweigerung von Schulbildung, Erziehung<br />
zur Unselbstständigkeit <strong>und</strong> den daraus resultierenden Folgen: „Zumindest körperlich ist sie<br />
heute ein Wrack.“ Dittrich in seinem Antwortschreiben vom 10.04.2008: „Zum an<strong>der</strong>en<br />
erinnere ich an meinen Antwortbrief vom 03.12.2007, in dem ich gr<strong>und</strong>sätzlich auf den<br />
For<strong>der</strong>ungskatalog <strong>der</strong> Freien Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-He<strong>im</strong> eingehe. An <strong>der</strong> in<br />
diesem Brief geäußerten Gr<strong>und</strong>haltung in Bezug auf Wie<strong>der</strong>gutmachungsansprüche hat sich<br />
nichts geän<strong>der</strong>t. Wir lehnen nach wie vor einen separaten Entschädigungsfond <strong>der</strong><br />
Evangelischen Stiftung Volmarstein ab <strong>und</strong> weisen damit individuelle<br />
Wie<strong>der</strong>gutmachungsansprüche zurück.“<br />
Am 11.04.2008 weist die Westfälische R<strong>und</strong>schau darauf hin, dass die Homepage<br />
freigeschaltet wurde.<br />
Am 08.05.2008 fragte die Arbeitsgruppe noch einmal den Stiftungssprecher nach Aussagen<br />
ehemaliger Mitarbeiter <strong>und</strong> bezog sich damit auf eine Formulierung in seinem Schreiben vom