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Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH

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„Montags gab es <strong>im</strong>mer eine dicke Nudelpampe-Suppe. Auf dieser Suppe schwamm eine<br />

eklige grüne dicke Fettmasse.“<br />

„Ab <strong>und</strong> zu gab es auch Pellkartoffeln mit Heringstipp. Danach gab es jedes Mal Milchreis<br />

mit H<strong>im</strong>beersaft. Man muss sich das ganze nur nacheinan<strong>der</strong> auf einem Blechteller<br />

vorstellen.“<br />

9<br />

Im <strong>JHH</strong> durfte sie nur mit einem Löffel essen. Erst mit 14, <strong>im</strong> Margarethenhaus „lernte ich,<br />

mit Messer <strong>und</strong> Gabel zu essen. Wenn ich bei fremden Leuten war, habe ich mich dafür<br />

geschämt. Um nicht aufzufallen aß ich nur Suppe. Oft vergingen ein paar Tage, bis die Leute<br />

merkten, was mit mir los war.“<br />

„Samstags gab es meistens Suppe mit dicken Speckstücken. An dem Speck befanden sich<br />

lange Borsten.“<br />

„Manchmal legten mich die Schwestern <strong>im</strong> Speisesaal auf den Fußboden. Sie hielten mir die<br />

Nase zu <strong>und</strong> stopften mir dann das Essen in den M<strong>und</strong>. Wenn ich mich dann übergeben<br />

musste, kratzten sie das Erbrochene dann zusammen <strong>und</strong> steckten es mir mit <strong>Gewalt</strong> wie<strong>der</strong> in<br />

den M<strong>und</strong>. Dabei schlugen sie mir so auf die Nase, das sie blutete. Auch das Blut musste ich<br />

dann mitschlucken.“<br />

„Um mich nicht selbst schlagen zu müssen, befahl Schwester E. an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n, dies für sie<br />

zu tun.“<br />

Wenn Marianne die schweren Arbeiten nicht alle ordnungsgemäß erledigt hatte, musste sie<br />

arbeiten, während die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> schon spielen durften: „Das konnte ich nicht einsehen.<br />

Schwester E. <strong>und</strong> Schwester M. sperrten mich in ein Badez<strong>im</strong>mer <strong>und</strong> schlugen mich mit<br />

einem Gummischlappen o<strong>der</strong> mit einem Rohrstock. Schwester M. hielt mich fest <strong>und</strong><br />

Schwester E. schlug zu. Vorher aber zogen sie mir die Hosen runter. Es tat höllisch weh <strong>und</strong><br />

ich konnte lange Zeit nicht richtig sitzen. Ich habe dann ganz laut geschrien <strong>und</strong> sie hielten<br />

mir den M<strong>und</strong> zu.“<br />

„Als Schwester E. mich wie<strong>der</strong> einmal schlug, sagte ich zu ihr: `Schlagen sie mich doch tot,<br />

dann habe ich es hinter mir!!´ Darauf gab sie mir zur Antwort: `Den Gefallen tu ich dir<br />

nicht.`“<br />

„Mittwochs war <strong>im</strong>mer Badetag. Vor diesem Tag fürchtete ich mich sehr. Es war jedesmal<br />

eine große Qual, mich vor den Schwestern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n auszuziehen. Als ich älter wurde,<br />

wurde es noch viel schl<strong>im</strong>mer. Sie machten sich über meine körperliche Entwicklung lustig<br />

<strong>und</strong> kniffen mir dabei in die Brüste <strong>und</strong> Po. Die Kin<strong>der</strong> freuten sich über dieses Schauspiel.<br />

Schwester E. ließ es sich auch nicht nehmen, mir einmal <strong>im</strong> Monat meine langen Haare mit<br />

Kernseife zu waschen. Danach waren sie <strong>im</strong>mer stark verknotet. Sie setzte dann den Kamm<br />

oben an <strong>und</strong> zog ihn mit einem Ruck durch mein Haar. Ihr Kommentar dazu war jedesmal:<br />

`Siehst du, in all den Knoten stecken deine Boshaftigkeiten.`“<br />

„In <strong>der</strong> ganzen Zeit bekam ich nur Kernseife... Sogar die Zähne mussten damit geputzt<br />

werden.“

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