Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH
Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH
Aufarbeitung der Grausamkeiten, Brutalitäten und ... - Gewalt-im-JHH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4a. Einzelheiten aus den jeweiligen Berichten ehemaliger Kin<strong>der</strong><br />
5<br />
IH:<br />
Durch IH, nachfolgend als Ingo benannt, <strong>und</strong> einen weiteren Ehemaligen, <strong>der</strong> allerdings schon<br />
ein Jahr vorher seine Kindheitserinnerungen zu Protokoll gab, erfuhr die Arbeitsgruppe, dass<br />
neben <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Lehrerin Gertraude Steiniger, die in den Schulklassen <strong>im</strong> Erdgeschoss<br />
des <strong>JHH</strong> unterrichtete, eine weitere behin<strong>der</strong>te Lehrerin auf <strong>der</strong> Kleinkin<strong>der</strong>station wirkte,<br />
Fräulein Hegler.<br />
Diese behin<strong>der</strong>te Lehrerin litt unter rheumatischen Erkrankungen, was beson<strong>der</strong>s an <strong>der</strong> Hand<br />
sichtbar war. Mit dieser Hand hat sie Schläge ausgeteilt. Außerdem hat sie mit Gegenständen<br />
wild durch die Gegend geworfen. Ziel war <strong>der</strong> Kopf von Kin<strong>der</strong>n. Wenn die rheumatische<br />
Erkrankung sie nicht zu sehr quälte, nahm sie auch schon mal einen Rohrstock zur Hand.<br />
Ingo berichtete sehr ausführlich über die sexuellen Verfehlungen des Son<strong>der</strong>schulrektors E. F.<br />
Seine Schil<strong>der</strong>ungen sind <strong>der</strong>maßen detailliert, dass die Arbeitsgruppe darauf verzichtet,<br />
Einzelheiten auf <strong>der</strong> Homepage zu dokumentieren, weil sie zu abgründig <strong>und</strong> zu schockierend<br />
sind.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> detaillierten Einzelheiten zur Sache E. F. wurden mehrere Gespräche mit Ingo<br />
anberaumt, in denen mehr o<strong>der</strong> weniger die gleichen Fragen gestellt wurden, um zu<br />
überprüfen, ob das Erinnerungsvermögen in <strong>der</strong> Tat so zuverlässig arbeitet. Ferner wurde ein<br />
ehemaliger Diakonenschüler, <strong>der</strong> ihn jahrelang betreut, befragt. Dieser heutige Diakon hat<br />
bestätigt, dass Ingo durchaus über ein sehr gutes, zuverlässiges Erinnerungsvermögen verfügt.<br />
Zwe<strong>im</strong>al berichtet Ingo auch über mehrere Kontakte, die er mit Anstaltsleiter Pastor Lotze<br />
hatte <strong>und</strong> in denen er versuchte, diesen mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren. Dabei kam<br />
als Resultat heraus, dass Rudolph Lotze sich für diese Zeit überhaupt nicht interessierte.<br />
Von <strong>der</strong> Kleinkin<strong>der</strong>station berichtet Ingo, dass er <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e mit Gurten an den Betten<br />
festgeb<strong>und</strong>en wurden. Ferner bestätigt er einen an<strong>der</strong>en Bericht, in dem es heißt, dass die<br />
Kleinkin<strong>der</strong> die Mittagspause stillschweigend um einen r<strong>und</strong>en Tisch herum sitzend<br />
verbringen mussten.<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> Gespräche erzählt Ingo, dass er von Schwester Jenny zwe<strong>im</strong>al so über den<br />
Fußboden gezogen wurde, dass Splitter in seinem Gesäß blieben, die er einen Tag später <strong>der</strong><br />
Sekretärin von Anstaltsleiter Pfarrer Kalle, nämlich Elisabeth Dammrau gezeigt hat.<br />
Er berichtet von seinen Beobachtungen, nach denen die Schwestern, hier insbeson<strong>der</strong>e Jenny,<br />
junge Helfer o<strong>der</strong> Helferinnen angestiftet haben, die Jungen <strong>im</strong> Genitalbereich beson<strong>der</strong>s<br />
intensiv zu waschen. Wenn dann Helfer o<strong>der</strong> Helferinnen meinten, diesbezüglich genug getan<br />
zu haben, hat insbeson<strong>der</strong>e Schwester Jenny <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, noch gründlicher zu<br />
waschen. Dies hat gelegentlich zu peinlichen Situationen geführt. Und dafür haben sich die<br />
betroffenen Jungen geschämt. An ihm selbst hat man sich in dieser Form auch sexuell<br />
vergangen.<br />
Ein männlicher Mitarbeiter, <strong>der</strong> in dieser Zeit zur Aushilfe eingestellt wurde, empfand laut<br />
Ingo beson<strong>der</strong>e Freude daran, morgens den inkontinenten Kin<strong>der</strong>n die Windeln zu wechseln.