verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg
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als auch die soziale und die Gen<strong>der</strong>Sensibilität sollten über die Bestimmung entprechen<strong>der</strong><br />
Zielgruppen hinaus als Querschnittskompetenzen auch dort Anwendung finden,<br />
wo Zielgruppen umfassen<strong>der</strong> ausgewiesen sind.<br />
Zu b) Vielfach werden „Hochrisikogruppen“ als beson<strong>der</strong>e Zielgruppen <strong>der</strong> Suchtprävention<br />
hervorgehoben, d.h. Personen, für die gekoppelt an biografische Entwicklungsbelastungen<br />
(z.B. suchtkranke/r Elternteil/e, traumatisierenden Erfahrungen sexueller<br />
Gewalt in <strong>der</strong> Kindheit) epidemiologisch ein erhöhtes Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung<br />
festgestellt wurde. In <strong>der</strong> Kommission wurde hier auf die Komplexität <strong>der</strong><br />
Ursachen und Pfade einer Abhängigkeitsentstehung, auf die Unzulässigkeit monokausaler<br />
Zurechnungen und auf die Bedeutung von Abhängigkeitsentwicklungen in „ganz<br />
normalen“ Kontexten hingewiesen. Eine größere Aufmerksamkeit für die Problematik<br />
in Einrichtungen o<strong>der</strong> Institutionen, in denen es allgemein um Entwicklungsför<strong>der</strong>ung<br />
geht, ist einer „Son<strong>der</strong>behandlung“ im suchtpräventiven Kontext, die mit <strong>der</strong> Gefahr<br />
einer Stigmatisierung verbunden ist, vorzuziehen.<br />
Einer Zielgruppendifferenzierung nach „Drogennähe“, nach Vorhandensein von<br />
Ersterfahrungen und nach Ausmaß <strong>der</strong> Verfestigung von Konsummuster über auf die<br />
Adoleszenz begrenzte Experimente hinaus wurde ebenfalls kritisch diskutiert. Nicht<br />
nur aus Gründen <strong>der</strong> schwierigen Handhabbarkeit <strong>der</strong> Unterscheidungskriterien ist<br />
eine Differenzierung sinnvoller, die sich weniger an „Etiketten" festmacht als vielmehr<br />
an sensiblen Übergängen o<strong>der</strong> Belastungsphasen. In Setting-Ansätzen ist zudem eine<br />
Trennung <strong>der</strong> Zielgruppe in z.B. noch-nicht und bereits Konsumierende häufig nicht<br />
möglich. Auch sollte die Trennung von Primär- und Sekundärprävention zugunsten<br />
einer übergreifenden Konzeption von Suchtprävention, die beide Aspekte umfasst,<br />
aufgegeben werden.<br />
Befürwortet werden Konzepte, die von einem angemessenen Verhalten in sozialen<br />
Situationen ausgehen (z.B. Punktnüchternheit während <strong>der</strong> Schwangerschaft) und<br />
sich nicht an nach Personenmerkmalen definierte Zielgruppen richten.<br />
Zu c) Suchtprävention in „Settings“, d.h. in Lebensräumen, die einen institutionell-organisatorischen<br />
Zusammenhang darstellen wie z.B. Kin<strong>der</strong>garten, Schule, Betriebe o<strong>der</strong><br />
Bundeswehr, hat den Vorzug, dass Strategien gebündelt werden können. Eine „ganzheitliche“<br />
Intervention ist möglich, die an Verhaltens- und Verhältnisaspekten 15<br />
ansetzt und die mehrere beteiligte Gruppen und <strong>der</strong>en Kommunikation untereinan<strong>der</strong><br />
anspricht. Gerade im Zusammenhang einer stärkeren Orientierung <strong>der</strong> Suchtprävention<br />
an Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gewinnt <strong>der</strong> Setting-Ansatz an Bedeutung. Er wurde<br />
vor allem für die Bereiche Kin<strong>der</strong>garten und Schule realisiert.<br />
15 Siehe nachfolgend Abschnitt III.2<br />
III. Zielgruppenorientierung und Strategien in <strong>der</strong> Prävention<br />
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