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verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg

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Vor diesem Hintergrund sollte eine beson<strong>der</strong>e Favorisierung gemeindenaher Ansätze<br />

<strong>der</strong> Prävention erfolgen, die:<br />

• im gängigen Verständnis einen Fächer von Massnahmen umfassen<br />

• häufig die verschiedenen Präventionstypen vermischen (z.B. primärpräventiv gemeinte<br />

massenmediale Kampagnen mit sekundärpräventiv zu verstehenden Maßnahmen<br />

bei Gruppen mit absehbar erhöhtem Risiko) und<br />

• sowohl das Verhalten wie die Verhältnisse betreffen.<br />

Solch ein Ansatz verlangt bei Beibehaltung <strong>der</strong> bisherigen Organisationsformen und<br />

Verteilungen von Zuständigkeiten zumindest eine erheblich verbesserte Koordination<br />

und Kooperation. Darüber hinaus sollten aber auch neue Organisationsformen<br />

erprobt werden, die stärker an den typischen Settings und Milieus ansetzen und neue<br />

Kooperationsformen <strong>der</strong> beteiligten Professionen verlangen. Hierbei sollten auch<br />

Chancen genutzt werden, die sich aus existierenden Ressourcen in den Settings<br />

ergeben.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e ist Kompetenzför<strong>der</strong>ung im Bereich psychoaktiver Substanzen schwer<br />

vereinbar mit dem Herauslösen <strong>der</strong> Zielgruppen von Prävention aus dem Lebenszusammenhang,<br />

welche durch die vornehmliche Organisation <strong>der</strong> Arbeit entlang <strong>der</strong><br />

Unterscheidung von primärer, sekundärer und tertiärer Prävention entstehen kann.<br />

Sicherlich ist diese Unterscheidung methodisch sinnvoll, um auf unterschiedliche<br />

Zielgruppen und Massnahmen sowie hierfür erfor<strong>der</strong>liche Qualifikationen hinzuweisen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit und<br />

<strong>der</strong> Aneignung von mündigen Formen des Drogenkonsums in unterschiedlichen Phasen<br />

und unter jeweils unterschiedlich günstigen sozialen Rahmenbedingungen verläuft,<br />

so dass jeweils spezifische Formen von Hilfe und Unterstützung notwendig<br />

werden.<br />

Als Organisationsprinzip auch für ein stärker gemeindenahes Präventionskonzept hat<br />

aber die Erfahrung <strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte mehr Nachteile als Vorteile gezeigt.<br />

Nach dem Stand <strong>der</strong> internationalen Evaluationsforschung zu Präventionsprogrammen<br />

im Bereich psychoaktiver Substanzen zeigen aber gerade solche Programme, die<br />

auf mehreren Ebenen und integriert das gesamte Umfeld einschliesslich verschiedener<br />

Gruppen von Betroffenen ansprechen, die besten Ergebnisse. Hierbei geht es keineswegs<br />

nur um die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> individuellen Kompetenz im Umgang mit psychoaktiven<br />

Substanzen. Diese muss begleitet werden durch umfangreiche und differenzierte<br />

Massnahmen zur sozialen Regulation (von gesetzlichen Sanktionen bis zu<br />

informellen Absprachen auf Gemeindeebene), welche die Gelegenheiten und Anreize<br />

für Missbrauch und Abhängigkeit begrenzen. Insbeson<strong>der</strong>e die legalen Drogenkulturen<br />

verweisen schon heute darauf, dass Modelllernen und soziale Kontrolle zu den<br />

wesentlichsten und effektivsten Mechanismen <strong>der</strong> Regulierung und <strong>der</strong> Weitergabe<br />

VIII. Anhang I<br />

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