verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg
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(6) Strategien, die sich auf spezifizierte soziale Situationen richten und das Ziel <strong>der</strong><br />
Punktnüchternheit verfolgen, sind zu empfehlen, weil sie bei den Adressaten und<br />
Adressatinnen die Verantwortung für die Regulation des Konsums stärken.<br />
(7) Empfohlen wird eine stärkere För<strong>der</strong>ung von Vernetzung und Kooperation.<br />
Insgesamt steigt mit <strong>der</strong> Ausdifferenzierung <strong>der</strong> Suchtprävention und mit dem Einbezug<br />
weiterer Adressatenkreise <strong>der</strong> Bedarf an Kooperation und Vernetzung. Kooperationsbeziehungen<br />
sind zu för<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Professionellen in<br />
spezifischen Settings, mit Professionellen in verwandten Fel<strong>der</strong>n von Entwicklung<br />
und Gesundheit, z.B. in den Bereichen Gewaltprävention, Sexualpädagogik o<strong>der</strong><br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung allgemein. Zielgruppenbezogen sind Berufsgruppen wichtig<br />
für die Kooperation, die von ihrem Aufgabenbereich dieselbe definierte Zielgruppe<br />
betreuen, beraten o<strong>der</strong> begleiten, z.B. Migrationsdienste o<strong>der</strong> Einrichtungen <strong>der</strong><br />
Jugendhilfe. Zusammenarbeit bedeutet sowohl konkrete Abstimmung und Einbezug<br />
bei Aktivitäten als auch die Vermittlung von Fort- und Weiterbildung im Suchtpräventionsbereich.<br />
(8) Konkrete Zielgruppen sind immer wie<strong>der</strong> neu zu bestimmen.<br />
Mit gesellschaftlichen Problemlagen und Drogenmoden wandeln sich die Prioriätäten,<br />
die bei Präventionsaktivitäten gesetzt werden. Eine Prioritätensetzung<br />
kann epidemiologisch mit Ergebnissen zu Konsumverhalten begründet<br />
werden, kompensatorisch mit <strong>der</strong> bisherigen Vernachlässigung einer Zielgruppe,<br />
ökonomisch mit den Folgeproblemen des Konsums einer bestimmten<br />
Gruppe o<strong>der</strong> opportunistisch (im positiven Sinn: an <strong>der</strong> Gelegenheit orientiert)<br />
mit <strong>der</strong> guten Erreichbarkeit von Gruppen o<strong>der</strong> von definierten Zielen<br />
für diese Gruppen. Derzeit werden als vorrangige Zielgruppen eingeschätzt:<br />
• nach wie vor Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, insbeson<strong>der</strong>e bezogen auf das Ziel,<br />
einen frühen Konsumbeginn aufzuschieben (mit bewährter Kompetenzför<strong>der</strong>ung,<br />
eingebettet in Setting-Strategien)<br />
• Jugendliche bei<strong>der</strong>lei Geschlechts mit Migrationshintergrund, die sozial<br />
nicht integriert sind (spezifische Zugänge sollten ethnischen und sozialen<br />
Aspekten Rechnung tragen, insbeson<strong>der</strong>e auch, um diese Zielgruppe überhaupt<br />
zu erreichen, und die Geschlechterbeziehungen aufgreifen)<br />
• männlich dominierte alkoholaffine Subkulturen für junge Erwachsene<br />
(einschließlich einer weiteren Verfolgung <strong>der</strong> Kooperation von BZgA und<br />
Bundeswehr)<br />
VIII. Anhang II<br />
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