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verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg

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Das Globalziel „Drogenmündigkeit“ und die hier vertretene Auffassung, dass die För<strong>der</strong>ung<br />

von Drogenmündigkeit wesentlich auch eine struktur- und kulturbildende<br />

sowie pädagogische Arbeit ist, stellt die gegenwärtig weit fortgeschrittene Institutionalisierung<br />

des gesellschaftlichen Bemühens um die Vermeidung von Drogenproblemen<br />

in Frage. Infolge des raschen Aufbaues eines eigenständigen institutionellen<br />

Systems „Suchtprävention“ ist es nicht nur zu unproduktiven Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

um Definitions- und Zuständigkeitsbereiche gekommen. Wesentlich bedenklicher ist,<br />

dass sich im Ergebnis insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> nichtspezialisierte Bereich mehr und mehr aus<br />

dem gesellschaftlichen Bemühen um eine Vermin<strong>der</strong>ung von Drogenproblemen<br />

zurückgezogen hat. In <strong>der</strong> Konsequenz werden auf <strong>der</strong> einen Seite eigene Zuständigkeiten,<br />

Verantwortlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten nicht mehr wahrgenommen.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite beansprucht ein mehr und mehr allein agierendes, in<br />

Anbetracht seiner Aufgaben aber folgerichtig insuffizientes Expertensystem die<br />

Zuweisung von Zuständigkeit für die Vermin<strong>der</strong>ung von Drogenproblemen für sich<br />

und kann mit Recht regelmäßig auf seine begrenzten Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten<br />

verweisen. Diese Schieflage ist durch eine starke Begrenzung <strong>der</strong> Institutionalisierung<br />

und die Festlegung von Möglichkeiten und Grenzen eines entsprechenden<br />

Apparates aufzulösen.<br />

Konsequente Hinwendung zu substanzbezogenen Zielen<br />

Die Strategien <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, die bisher im Rahmen <strong>der</strong> Suchtprävention<br />

aufgegriffen wurden, sind fast ausschließlich drogenunspezifisch und können in<br />

bezug auf das angestrebte Ziel – die Vermin<strong>der</strong>ung von Drogenproblemen – nur einen<br />

kleinen, in <strong>der</strong> Regel nicht klar zu benennenden Anteil leisten. So unverzichtbar<br />

Ansätze <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im Rahmen des gesellschaftlichen Bemühens um<br />

eine Vermin<strong>der</strong>ung von Drogenproblemen auch sind, kann darüber hinaus im Prozess<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Drogenmündigkeit nicht auf drogen- und suchtspezifische Ansätze<br />

verzichtet werden. Deshalb müssen gesellschaftliche Bemühungen um die Vermin<strong>der</strong>ung<br />

von Drogenproblemen darüber hinaus auch substanzbezogene Ziele haben,<br />

die für die jeweils unterschiedlichen Ebenen <strong>der</strong> Gesellschaft zu differenzieren sind.<br />

Zu den wichtigsten substanzbezogenen Zielen gehören:<br />

• Methoden <strong>der</strong> Vermittlung von Drogenkunde<br />

• Methoden <strong>der</strong> Vermittlung von Genussfähigkeit<br />

• Methoden <strong>der</strong> Vermittlung von Risikofähigkeiten<br />

• Methoden <strong>der</strong> Vermittlung von Kritikfähigkeit<br />

Für alle diese Ansätze zeichnet sich erstens ab, dass unter dem Fokus <strong>der</strong> Entwicklung<br />

von Drogenmündigkeit nur bedingt Erfahrungen mit diesen Methoden insgesamt,<br />

ihrer Akzeptanz bei bestimmten Personengruppen und ihre Evidenz für bestimmte<br />

VIII. Anhang I<br />

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