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verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg

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Respekt in Schule, Beruf usw., Chancen des sozialen Aufstiegs und Zukunftssicherheit sowie<br />

nicht zuletzt die Frage <strong>der</strong> sozialen und rechtlichen Akzeptanz bestimmter Handlungs-, Verhaltens-<br />

und Lebensweisen.<br />

Darüber hinaus werden in <strong>der</strong> auf Strukturen bezogenen Verhältnisprävention vielfach auch<br />

die konkreten Konsumkontexte <strong>der</strong> betreffenden Substanzen in den Blick genommen. Hier<br />

spielen häufig Fragen nach <strong>der</strong> sog. Griffnähe und <strong>der</strong> sozialen Akzeptanz bestimmter psychoaktiver<br />

Drogen eine Rolle.<br />

Bezogen auf Alkohol wird bspw. seit langem gefor<strong>der</strong>t, die Verfügbarkeit dadurch zu reglementieren,<br />

dass die ökonomischen Kosten und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> persönliche (Beschaffungs-) Aufwand<br />

erhöht werden. Im Ausland konnten mit Blick auf <strong>der</strong>artige Maßnahmen positive<br />

Effekte belegt werden, wobei allerdings die kulturelle Akzeptanz im jeweiligen Kontext eine<br />

große Rolle spielte. Die wie<strong>der</strong>holt gefor<strong>der</strong>te Einführung eines sog. Alkoholpfennigs wirft<br />

hierzulande eine ganze Reihe von Problemen auf, die nicht ohne weiteres lösbar sind 16 .<br />

Bei illegalen Drogen ist die Wirksamkeit analoger Maßnahmen weniger gesichert o<strong>der</strong> auch<br />

als ineffizient bekannt. Maßnahmen, die an den ökonomischen Kosten ansetzen, beziehen<br />

sich wegen <strong>der</strong> Illegalität des Umgangs mit Drogen vor allem auf Bemühungen von Zollfahndung<br />

und Strafverfolgungsbehörden zur Angebotsreduzierung. Allerdings wird seit längerem<br />

schon von hier tätigen Experten eingeräumt, dass diese Maßnahmen faktisch (zeitlich<br />

und örtlich) nur sehr begrenzt durchschlagen und ihnen ein nachhaltiger Erfolg bisher<br />

versagt blieb.<br />

3. Massenmediale Kampagnen: Relevanz und Wirksamkeit<br />

Generell gilt, dass die Verän<strong>der</strong>ung eines Verhaltens auf verschiedenen Ebenen (mit unterschiedlichem<br />

Erfolg) angegangen werden kann. Unmittelbar kommunikativ beim Individuum<br />

anzusetzen, wie bspw. an <strong>der</strong> Überzeugung von Jugendlichen, dass ihr Freundeskreis ein<br />

bestimmtes Verhalten von ihnen erwartet, ist zweifellos erfolgversprechen<strong>der</strong>, als lediglich<br />

bestimmte Phänomene (Einstellungen usw.) plakativ an die Allgemeinheit o<strong>der</strong> bestimmte<br />

Zielgruppen heranzutragen. Massenmediale Kampagnen greifen in diesem Sinne an distalen<br />

Bedingungen bestimmter Phänomene (Einstellungen und Verhaltensweisen) an; man<br />

kann deshalb keine analoge Wirkungen wie bei personalen Präventionsmaßnahmen erwarten,<br />

denn ihr Modus ein an<strong>der</strong>er. Nach gängiger Auffassung kann man allerdings mit<br />

bestimmten massenmedialen Kampagnen durchaus i.S. sog. Agenda-Settings erreichen,<br />

dass über das betreffenden Thema „gesprochen wird“, nicht o<strong>der</strong> kaum hingegen, dass hieraus<br />

unmittelbar Verhaltensmodifikationen erwachsen. Vielfach wird angenommen, dass<br />

ohne die durch Massenmedien forcierte Schaffung eines entsprechenden Kommunikationsklimas<br />

in nennenswerter Zahl Personen, die an sich für Präventionsmaßnahmen zugänglich<br />

wären, unerreicht blieben.<br />

16 Sie hierzu im einzelnen den Beitrag des Kollegen Bossong als Anlage 3<br />

III. Zielgruppenorientierung und Strategien in <strong>der</strong> Prävention<br />

15

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