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verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg

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Mädchen und Jungen bzw. Frauen und Männern als getrennten Zielgruppen sich eine<br />

Herangehensweise ausgebildet hat, zum einen alle Zielgruppen unter dem Aspekt zu<br />

betrachten, dass sie sich in einem bestimmten quantitativen und qualitativen Verhältnis<br />

aus Angehörigen des weiblichen und des männlichen Geschlechts zusammen<br />

setzen, und zum an<strong>der</strong>en den Interaktionsformen zwischen den Geschlechtern mehr<br />

Aufmerksamkeit zu widmen<br />

Differenzierung nach ethnischer Zugehörigkeit<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Jugendliche mit einem unterschiedlichen ethnischen Hintergrund werden<br />

in den letzten Jahren unter den Stichworten „Multikulturelle Gesellschaft" o<strong>der</strong><br />

„interkulturelle Suchthilfe" als wichtige Zielgruppen benannt, für die eigene suchtpräventive<br />

Strategien und Zugänge zu entwickeln sind. Die Forschung steckt hier<br />

noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen. Es fanden mehrere Tagungen statt (u.a. DHS, Ethnomed.<br />

Zentrum Hannover), doch die Projekte und Veröffentlichungen sind <strong>der</strong>zeit nur vereinzelt<br />

und unsystematisch zugänglich (vgl. Info Dienst „Migration und öffentliche<br />

Gesundheit“ <strong>der</strong> BZgA). Im Zentrum <strong>der</strong> Aufmerksamkeit stehen Jugendliche aus<br />

islamischen Kulturkreisen und (männliche) Russlanddeutsche bzw. Aussiedlerjugendliche.<br />

Kommunikationsbarrieren, muttersprachliche Zugänge, die soziale Situation<br />

(z.T. als „Leben zwischen den Kulturen“, bedrohter Aufenthaltsstatus), zielgruppenspezifische<br />

Ausprägungen <strong>der</strong> sozialen Netze z.B. was die Bedeutung von Familie und<br />

Autorität angeht, und ein zielgruppenspezifisches Verständnis von Substanzkonsum<br />

und Sucht werden als zu berücksichtigende Faktoren diskutiert.<br />

Bislang wird vor allem aus <strong>der</strong> Arbeit mit spezifischen ethnisch abgegrenzten Zielgruppen<br />

berichtet. Ähnlich wie bei <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> geschlechtsspezifischen zu<br />

geschlechtsbewusster Suchtprävention im Sinne einer allgemeinen Gen<strong>der</strong>-Kompetenz<br />

zeichnet sich aber auch hier ein Übergang zu einer allgemeineren „interkulturellen<br />

Kompetenz“ ab, für die eine Erweiterung <strong>der</strong> Umsetzungsmöglichkeiten in suchtpräventive<br />

Aktivitäten zu erwarten ist. Gen<strong>der</strong>- und interkulturelle Kompetenz<br />

ergänzen einan<strong>der</strong>, wie Projekte einer „Suchtprävention mit Mädchen und Jungen<br />

aus verschiedenen Kulturen“ belegen.<br />

Nicht alle Aspekte, die hier einer ethnisch definierten Zielgruppe zugeschrieben werden,<br />

lassen sich auf eine kulturelle Spezifität o<strong>der</strong> auf die Migrationssituation zurückführen.<br />

Es handelt sich z.T. um Auswirkungen einer depravierten sozialen Situation<br />

(schlechte Wohnungsversorgung, Armut, fehlende Bildungschancen etc.), die unabhängig<br />

vom ethnische Hintergrund wirksam sind.<br />

Differenzierung nach sozialer Lage<br />

Suchtpräventive Ansätze, die auf unterschiedliche soziale Lagen ausgerichtet sind,<br />

spielen vor allem in <strong>der</strong> Praxis eine Rolle, und zwar als Spezifizierung <strong>der</strong> Zielgruppe<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen. Begründet wird die Aufmerksamkeit, die Jugendlichen aus sozial<br />

depravierten Gruppen als spezieller Gruppe zukommt, mit einer größeren Suchtge-<br />

VIII. Anhang II<br />

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