verbesserung der suchtprävention - Hochschule Merseburg
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Beson<strong>der</strong>e Beachtung ist <strong>der</strong> Evaluation systematisch geplanter o<strong>der</strong> sich o<strong>der</strong> zufällig sich<br />
ergebener Maßnahmen und Ereignisse im Bereich <strong>der</strong> Drogenpolitik zu schenken. Drogenpolitik<br />
und Drogenprävention lassen sich nicht hinreichend auf ihre Wirksamkeit prüfen,<br />
wenn man nicht auch bereit ist, unterschiedlichen Vorgehensweisen in ansonsten vergleichbaren<br />
Populationen zu wählen und auf ihren Folgen hin systematisch zu überprüfen.<br />
Dies kann auf <strong>der</strong> Ebene einzelnen Regionen o<strong>der</strong> Städte wie auch innerhalb von Regionen<br />
bzw. Städten geschehen. In <strong>der</strong> Vergangenheit wurden allzu oft Maßnahmen – wie z.B. im<br />
Umgang mit <strong>der</strong> offenen Drogenszene – unternommen, die mehr durch Mutmaßungen als<br />
gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse bestimmt waren und bei denen die Auswirkungen<br />
nicht auf Haupt- und (intendierten und nicht-intendierten) Nebenfolgen hin erfasst<br />
wurden.<br />
Der Versuch des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), durch Schwerpunktprogramme<br />
und Forschungsverbünde neue Impulse zu setzen und die Suchtforschung<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik zu för<strong>der</strong>n, ist prinzipiell zu begrüßen. Die bisherige Praxis weist<br />
jedoch gewisse Mängel auf: erstens ist nur ein Teil <strong>der</strong> bereits 1991 im Rahmen <strong>der</strong> Forschungsbestandsaufnahme<br />
des BMBF festgestellten (und im vorliegenden Suchtkommissionsbericht<br />
erneut benannten) Defizite – insbeson<strong>der</strong>e im sozial- und verhaltenswissenschaftlichen<br />
Bereich – in entsprechende För<strong>der</strong>programme umgesetzt worden. Zweitens ist<br />
mit <strong>der</strong> Wahl von Schwerpunktprogrammen, die auf eine bestimmte Zeit hin geför<strong>der</strong>t werden<br />
(seit kurzem: Versorgungsforschung) das Spektrum <strong>der</strong> Themen eingeengt. So können<br />
im Rahmen dieses Programms die beschriebenen, hier als bedeutsam eingeschätzten Forschungsthemen<br />
– sofern sie nicht einen Bezug zur Versorgungsforschung aufweisen – nicht<br />
eingebracht werden. Drittens: die Festlegung <strong>der</strong> Forschergruppen und Themen erfolgt in<br />
größeren zeitlichen Abständen (jeweils für mehrere Jahre). Mit dieser Art Festschreibung ist<br />
es nicht möglich, dass zwischenzeitlich neue Forschungsprojekte und Forschergruppen<br />
dazustoßen. Es werden dadurch für „Newcomer“ keine Anreize geschaffen, sich dem Forschungsfeld<br />
zuzuwenden.<br />
Es wird daher vorgeschlagen, durch entsprechende För<strong>der</strong>ungsmaßnahmen die Voraussetzungen<br />
insbeson<strong>der</strong>e für eine verstärkte sozial- und verhaltenswissenschaftliche Forschung<br />
in Form von Programm- und Projektför<strong>der</strong>ung zu schaffen und damit zugleich auch den<br />
internationalen Rückstand - insbeson<strong>der</strong>e zu Län<strong>der</strong>n wie die USA, den Nie<strong>der</strong>landen und<br />
Großbritannien - zu reduzieren. Des weiteren sollten Anreize für den Wissenschaftlernachwuchs<br />
gegeben werden, sich diesem Forschungsfeld zuzuwenden.<br />
VI. Sozialwissenschaftliche Forschung und<br />
Qualitätsentwicklung in <strong>der</strong> Prävention<br />
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