Forschung und Lehre Jahresbericht 2009 - ZfP Südwürttemberg

Hintergrund/
Fragestellung
Aktueller Stand
Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen durch psychiatrische
Patienten in der Region Ravensburg-Bodensee (IVPP)
Frank Eisele, Erich Flammer, Tilman Steinert
Zur Ressourcenallokation bei komplexen Leistungs-erbringungen in der psychiatrischen
Versorgung liegen für Deutschland bislang nur wenige Daten vor. Um
das Nutzungsverhalten über verschiedene Nutzergruppen hinweg vergleichbar
zu machen, sollen Kostenparameter für einzelne Leistungen erstellt werden.
Ist dies geschehen, kann die Inanspruchnahme von Leistungen in Geldeinheiten
ausgedrückt und damit unmittelbar verglichen werden. Ziel ist es, unterschiedliche
Nutzergruppen (High versus Low utilizer) zu identifizieren und
anschließend zu untersuchen, worin sich diese Gruppen unterscheiden. Die
routinemäßig erhobene Basisdokumentationsdaten (GPV-BADO in den Einrichtungen
des Gemeindepsychiatrischen Verbundes, Allgemein-BADO im Krankenhaus,
PIA-BADO in den psychiatrischen Institutsambulanzen) bilden die Grundlage
der Untersuchung konkreter Fragestellungen bezüglich der Versorgung in
Quer- und Längsschnitt. Durch ein spezielles Pseudomymisierungsverfahren im
Rahmen eines eigens entwickelten Datenschutzkonzepts wird erreicht, dass
PatientInnen/KlientInnen, die verschiedene Einrichtungen frequentieren,
jeweils dasselbe Pseudonym erhalten. Das zweistufige Pseudonymisierungsverfahren
ist so ausgelegt, dass eine nachträgliche Identifizierung von Personen
grundsätzlich ausgeschlossen ist. Damit sind Analysen des Nutzerverhaltens
und der entstehenden Kosten über die Grenzen einzelner Leistungserbringer
hinweg möglich.
Die Zusammenführung der Daten aus den einzelnen Datenbanken mit Basisdokumentationsdaten
steht unmittelbar vor dem Abschluss. Für die einzelnen
Leistungen wurden Kostenparameter erstellt und in Tagessätze umgerechnet.
Erste Auswertungen zum Nutzungsverhalten und zur Ressourcenallokation liegen
vor.
Forschungsbericht 2009 23