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Forschung und Lehre Jahresbericht 2009 - ZfP Südwürttemberg

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Hintergr<strong>und</strong><br />

Zielsetzung<br />

Die Einflüsse der antipsychotischen Langzeitbehandlung mit atypischen<br />

Neuroleptika auf die funktionale Beeinträchtigung <strong>und</strong> die<br />

subjektive Lebensqualität von Patienten mit schizophrenen<br />

Erkrankungen (ELAN-Studie)<br />

Daniela Croissant, Heike Wiesner, Gerhard Längle<br />

Die seit den 1950er-Jahren eingesetzte Substanzklasse der Antipsychotika hat<br />

entscheidend dazu beigetragen, die akute Symptomatik bei schizophrenen<br />

Psychosen zu bessern. Allerdings geht die wirksame Symptombehandlung nicht<br />

selten mit erheblichen <strong>und</strong> zum Teil irreversiblen Nebenwirkungen einher. Ab<br />

den 1990er-Jahren konnte durch die Einführung von „atypischen“ Neuroleptika<br />

bei gleich guter Wirksamkeit <strong>und</strong> geringeren Nebenwirkungen insbesondere<br />

im Bereich der extrapyramidalmotorischen Symptome (EPMS) Fortschritte<br />

erzielt werden. Neben einer günstigeren Wirkung auf die Negativ-<br />

Symptomatik wird diesen Medikamenten der „zweiten Generation“ auch eine<br />

positive Einflussnahme auf die kognitive Leistungsfähigkeit zugeschrieben.<br />

Dem steht leider ein häufigeres Auftreten anderer Nebenwirkungen, insbesondere<br />

von Gewichtszunahme, metabolischem Syndrom, Diabetesinduktion <strong>und</strong><br />

von endokrinen Störungen gegenüber.<br />

In einer multizentrischen, prospektiven Verlaufsbeobachtung soll erfasst werden,<br />

wie sich innerhalb von zwei Jahren nach der Entlassung aus der Klinik die<br />

Lebensqualität, die Behandlung <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit von denjenigen schizophren<br />

erkrankten PatientInnen entwickeln, denen eine Langzeittherapie mit<br />

atypischen Neuroleptika verordnet wurde. Es handelt sich hierbei um eine<br />

naturalistische Studie, die nicht in die Behandlungsautonomie der Ärzte eingreift.<br />

D.h. weder sind die behandelnden Ärzte in ihren Verordnungen an ein<br />

Studienprotokoll geb<strong>und</strong>en, noch wird den teilnehmenden PatientInnen ein<br />

Versuchspräparat zugeteilt. Vielmehr wird der natürliche Verlauf unter einer<br />

üblichen Behandlung über einen längeren Zeitraum beobachtet.<br />

StudienteilnehmerInnen sind erwachsene PatientInnen mit einer Störung aus<br />

dem schizophrenen Formenkreis, die zur ambulanten Weiterbehandlung nach<br />

der stationären Entlassung eines der drei ausgewählten Medikamente (Seroquel,<br />

Zyprexa oder Risperdal) erhalten.<br />

Erfasst werden folgende Bereiche:<br />

• Wirksamkeit der Medikamente (insbesondere Entwicklung der subjektiv<br />

empf<strong>und</strong>enen Lebensqualität, der Psychopathologie <strong>und</strong> der sozialen Integration).<br />

• Sicherheit <strong>und</strong> Verträglichkeit (subjektive <strong>und</strong> objektive Nebenwirkungen,<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand)<br />

• Akzeptanz <strong>und</strong> Behandlungstreue (Compliance, Medical Adherence)<br />

• Psychiatrische Versorgungskosten<br />

62 <strong>Forschung</strong>sbericht <strong>2009</strong>

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