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Forschung und Lehre Jahresbericht 2009 - ZfP Südwürttemberg

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Kurzbezeichnung:<br />

BERL 7<br />

Patienten über die psychoanalytische Behandlungsmethode einschließlich<br />

möglicher Gefahren oder schädlicher Wirkungen im Vorhinein aufgeklärt werden<br />

– im Sinne einer rechtsgültigen Aufklärung herkömmlicher Art? Ein weiteres<br />

Interesse gilt der Frage, inwieweit neue Erkenntnisse im Hinblick auf den<br />

Abstinenzbegriff die Methode möglicherweise verändert haben <strong>und</strong> wie sie<br />

dies getan haben? Es macht Sinn, sich die Veränderungen, die die psychoanalytische<br />

Behandlungsmethode gerade im Hinblick auf den Abstinenzbegriff im<br />

Laufe ihrer Geschichte erfahren hat, zu vergegenwärtigen, weil es scheint, als<br />

ob die Art, wie die Therapie gerade in Bezug auf die Abstinenzregeln durchgeführt<br />

wird, wesentlich über den Therapieerfolg entscheidet. Die Bedeutung<br />

einer solchen Untersuchung ergibt sich folglich aus der Antwort auf die Frage,<br />

wie sich mit Hilfe der hier gewonnenen Erkenntnisse die psychoanalytische<br />

Behandlungsmethode zum Wohle der Patienten (<strong>und</strong> nicht zuletzt auch der<br />

Therapeuten) optimieren ließe.<br />

Bearbeiterin: Schütz, Edith; Betreuer: Thomas Müller (Universität Ulm, <strong>ZfP</strong><br />

<strong>Südwürttemberg</strong> / Charité Berlin)<br />

Projektierter Bearbeitungszeitraum: 2008 – 2010.<br />

Leben <strong>und</strong> Werk der Psychoanalytikerin Paula Heimann<br />

(1899-1982)<br />

Das <strong>Forschung</strong>sprojekt bezieht sich auf das Lebenswerk einer renommierten Psychoanalytikerin,<br />

die darüber hinaus für den b<strong>und</strong>esdeutschen Nachkriegskontext<br />

substantiellen Einfluss nahm. International bekannt wurde Paula Heimann vor<br />

allem aufgr<strong>und</strong> des von ihr entwickelten Verständnisses der Gegenübertragung als<br />

<strong>Forschung</strong>sinstrument für die unbewussten Prozesse des Patienten. Anhand der<br />

Aufarbeitung des Lebenswegs der Analytikerin soll die Entwicklung ihres psychoanalytischen<br />

Denkens nachvollzogen werden, um die Besonderheit ihres Beitrages<br />

zur psychoanalytischen Theoriebildung, <strong>und</strong> darüber hinaus zum psychoanalytischen<br />

Selbstverständnis bis heute herauszuarbeiten. Im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

stehen die erzwungene Emigration Heimanns aus dem national-sozialistischen<br />

Deutschland, die beruflichen Konsequenzen dessen, sowie Leben <strong>und</strong> Arbeit<br />

im Londoner Exil. Heimanns Arbeitsbeziehung zu Melanie Klein, ihre Position als<br />

sog. „Kronprinzessin“ Kleins, sowie die spätere Abspaltung von kleinianischem<br />

Denken verdient hier besonderes Interesse. Obschon Heimann zeitlebens in England<br />

blieb, gilt es, Heimanns „Remigration“ ins b<strong>und</strong>esrepublikanische Deutschland,<br />

im Sinne ihres theoretischen, institutionspolitischen <strong>und</strong> persönlichen Einflusses,<br />

u.a. als Lehranalytikerin von Alexander Mitscherlich <strong>und</strong> Mentorin des<br />

Frankfurter Instituts zu untersuchen. Heimanns Bedeutung für die Re-Etablierung<br />

der Psychoanalyse in der B<strong>und</strong>esrepublik wird hierdurch erfassbar.<br />

Bearbeiterin: Maren Holmes; Betreuer: Thomas Müller (Universität Ulm, <strong>ZfP</strong> <strong>Südwürttemberg</strong><br />

/ Charité Berlin)<br />

Projektierter Bearbeitungszeitraum: 2008 – 2010.<br />

<strong>Forschung</strong>sbericht <strong>2009</strong> 53

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