Forschungsprojekte Anthropogene Spurenstoffe - DWA
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<strong>Forschungsprojekte</strong> zu anthropogenen <strong>Spurenstoffe</strong>n im Wasserkreislauf<br />
27 Titel<br />
Kurztitel<br />
Verbundpartner/<br />
Projektnehmer<br />
Kontakt<br />
Projektträger/<br />
Finanzierung<br />
Entwicklung und Validierung eines Caenorhabditis elegans Biomonitor-<br />
Tests auf DNAEbene (Transkriptionsebene) zur Prüfung von<br />
Arzneimitteln, Bioziden und anderen Umweltchemikalien<br />
Institut für Biologie<br />
AG Ökotoxikologie & Biochemie der Freien Universität Berlin<br />
Dr. Ralph Menzel und Kerstin Reichert, Institut für Biologie, AG<br />
Ökotoxikologie & Biochemie der Freien Universität Berlin<br />
UBA<br />
Laufzeit Bis 2/2004<br />
Kurzfassung<br />
Ziel des vorgestellten Projektes war die Entwicklung eines Biomonitor-Tests auf<br />
Transkriptionsebene mit dem Nematoden Caenorhabditis elegans zur Prüfung von<br />
Arzneimittel, Bioziden und anderen Umweltchemikalien im subletalen<br />
Konzentrationsbereich. Dabei sollte geprüft werden, ob Veränderungen im<br />
Genexpressionsmuster durch die eingesetzten Testsubstanzen hervorgerufen werden und<br />
inwiefern signifikante Effektschwellen früher als in einem klassischen Biotest überschritten<br />
werden. Für die Erfassung der schadstoffbedingten Veränderungen in den<br />
Genexpressionsmustern wurden drei molekularbiologische Testsysteme entwickelt: eine<br />
semiquantitative Single worm RT-PCR, ein transgener GFP-Reporter Nematodenstamm und<br />
ein low densitiy DNA Array, der „Celegans Toxchip“. Die Entwicklung und<br />
Validitätsprüfung des Celegans Toxchip stand dabei im Mittelpunkt der Arbeiten. Die<br />
molekularbiologischen Untersuchungen wurden für eine stärkere Aussagekraft von<br />
Reproduktionstests im Flüssigmedium und im Boden begleitet. Die Reprotests wurden<br />
optimiert und für bis zu neun verschiedene Testsubstanzen standardisiert durchgeführt. Dabei<br />
zeigte sich für alle Testsubstanzen eine Konzentrations-Effekt-Beziehung. Dadurch wird die<br />
Eignung des Nematoden C. elegans als ökotoxikologischer Testorganismus bestätigt.<br />
Basierend auf gesamtgenomischen Analysen gelang erstmalig die Identifikation von 64<br />
potenziell schadstoffinduzierbaren C. elegans Genen, die Amplifikation bzw. Klonierung<br />
von entsprechenden cDNA Fragmenten und deren Reinigung. Mit Hilfe dieser Fragmente<br />
und einer Reihe von Kontrollproben wurde anschließend der Celegans Toxchip als ein low<br />
density DNA Array durch Bespotten von poly-L-Lysin beschichteten Glas-Slides hergestellt<br />
und unter Einbeziehung von sieben Testsubstanzen intensiv getestet. Parallel dazu wurde die<br />
Expression von vier Cytochrom P450 Genen mittels RT-PCR quantifiziert und die<br />
Fluoreszenzemission eines transgenen Nematodenstammes gemessen, welcher unter<br />
Kontrolle eines Cytochrom P450 Promotors das grün fluoreszierende Protein (GFP)<br />
exprimierte. Dabei folgten die Hauptexperimente immer einem einheitlichen Schema: Die<br />
Nematoden wurden in An- und Abwesenheit der jeweiligen Testsubstanz inkubiert,<br />
anschließend geerntet, (die Fluoreszenz vermessen) ihre RNA isoliert und diese in cDNA<br />
umgeschrieben. Die jeweilige Quantifizierung der induzierten Genexpression zeigte, dass<br />
signifikante Effekte bereits bei deutlich geringeren Konzentrationen auftraten als in den<br />
herkömmlichen Reproduktionstests. Insbesondere der GFP Test und die RT-PCR<br />
Untersuchungen zeigten eine signifikante und reproduzierbare Konzentrations-Effekt<br />
Abhängigkeit. Die verwendeten Untersuchungssysteme erwiesen sich als hochempfindliche<br />
und schnell einsetzbare Biomonitor-Test und bestätigten die hohe Nützlichkeit des Faktors<br />
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