Forschungsprojekte Anthropogene Spurenstoffe - DWA
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<strong>Forschungsprojekte</strong> zu anthropogenen <strong>Spurenstoffe</strong>n im Wasserkreislauf<br />
55 Titel<br />
Kurztitel<br />
Verbundpartner/<br />
Projektnehmer<br />
Kontakt<br />
Projektträger/<br />
Finanzierung<br />
Prüfung der Auswirkungen von in Antifouling-/ Foul-Release-Produkten<br />
eingesetzten Siliconölen (Polydimethylsiloxanen) auf die marine Umwelt<br />
Analytisches Laboratorium für Umweltuntersuchungen und<br />
Auftragsforschung Bestimmung und Bewertung von Umweltdaten,<br />
Luhnstedt<br />
Dr. M. Nendza Analytisches Laboratorium für Umweltuntersuchungen<br />
und Auftragsforschung Bestimmung und Bewertung von Umweltdaten,<br />
Luhnstedt<br />
UBA<br />
Laufzeit 2007<br />
Kurzfassung<br />
Nicht-erodierende Antihaft-Beschichtungen auf Siliconbasis stellen eine Alternative zu<br />
biozidhaltigen Antifoulings dar. Die Produkte, deren Zusammensetzung und Identität der<br />
Bestandteile gut gehütete Firmengeheimnisse sind, bestehen aus einer Siliconharzmatrix und<br />
können inkorporierte Siliconöle (1-10%) enthalten, die nicht fest in der Matrix gebunden<br />
sind. Wenn diese Siliconöle ausschwitzen, können sie Auswirkungen auf die marine Umwelt<br />
haben: PDMS sind grundsätzlich persistent. Sie adsorbieren an Schwebstoffe und können mit<br />
diesen sedimentieren, daher stellen marine Sedimente die ultimative Senke dar. Wenn bei<br />
hohen Konzentrationen ein Ölfilm auf dem Sediment entsteht, kann durch Infiltration der<br />
Sedimentporen der Porenwasseraustausch behindert und anoxische Bedingungen verursacht<br />
werden, die indirekte Effekte auf benthische Lebensgemeinschaften bewirken.<br />
Aufgrund ihrer Molekülgröße bioakkumulieren PDMS nicht in marinen Organismen und<br />
weisen bis zur Sättigungskonzentration eine geringe direkte Toxizität für aquatische und<br />
benthische Organismen auf. Bei höheren Expositionen, d.h. bei ungelösten Siliconölfilmen<br />
oder -tröpfchen, kommt es zu physikalischmechanischen Effekten, die zum Ersticken der<br />
Organismen führen können.<br />
Die, wenn auch nur in geringem Umfang gebildeten Metabolite sind bioverfügbar, können<br />
weitreichend transportiert werden, aufgrund ihrer geringeren Molekülgröße bioakkumulieren,<br />
entlang von Nahrungsketten anreichern und ein erhebliches toxisches Potential aufweisen.<br />
Sie sind bei einer Bewertung zu berücksichtigten.<br />
Eine grundsätzliche Prüfprozedur für Siliconöle aus Foul-Release-Produkten umfaßt die<br />
Bestimmung von Freisetzungsraten, eine produktspezifische Expositionsanalyse, die<br />
Bestimmung von NOEC-Werten für physikalisch-mechanische Wirkungen auf aquatische<br />
und benthische Organismen sowie Sedimente, speziell den Porenwasseraustausch,<br />
Persistenz/Metabolite und die Bewertung kumulierter lokaler/regionaler Konzentrations-Zeit-<br />
Profile in Wasser, Schwebstoffen und Sedimenten.<br />
s. auch Datei (UBA-Texte_05_07_Antifouling_Marine_Umwelt.pdf)<br />
Bewertung<br />
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