Forschungsprojekte Anthropogene Spurenstoffe - DWA

Forschungsprojekte zu anthropogenen Spurenstoffen im Wasserkreislauf
52 Titel Untersuchung des Stoffverhaltens von polyzyklischen
Moschusverbindungen im Klärschlamm und Boden
Band I: Screening-Untersuchungen Klärschlamm
Band II: Untersuchung des Verhaltens von polyzyklischen
Moschusverbindungen im Boden
Kurztitel
Verbundpartner/
Projektnehmer
Kontakt
Projektträger/
Finanzierung
Fraunhofer-Institut für Molekulare Biologie und Angewandte Oekologie,
Schmallenberg
Dr. J. Müller, Fraunhofer-Institut für Molekulare Biologie und
Angewandte Oekologie, Schmallenberg
UBA
Laufzeit Bis 12/ 2001
Kurzfassung
Vorhabenteil A
Im ersten Teil des Vorhabens wurden analytische Methoden etabliert und Screening-
Untersuchungen zum Vorkommen von polyzyklischen Moschusverbindungen (PMF) in
Klärschlämmen durchgeführt. Zur Abschätzung der Belastungssituation wurden 21
Kläranlagen im Sommer 2000 und im Januar 2001 beprobt. Für Galaxolide wurden Werte
im Belebtschlamm zwischen 2,9 und 10,4 und für Tonalide zwischen 1,1 und 4,2 mg/kg
mT gemessen.
Vorhabenteil B
Im zweiten Vorhabenteil wurde das Verhalten der PMF im Boden anhand folgender
Teilprojekte untersucht:
B1 Abschätzung von Adsorptionskoeffizienten (KOC) mit der HPLC-Screening
Methode
B2 Adsorptions- / Desorptionsuntersuchungen nach OECD-Richtlinie 106
B3 Aerober Abbau im Boden
B4 Leachingverhalten in Kleinlysimetern
B5 Aufnahme in Kopfsalat und Möhren (Labor- und Freilandversuche)
Die Teilprojekte B2 bis B5 wurden an drei repräsentativen Böden mit unterschiedlichen
Eigenschaften (sandig, tonig und humos) durchgeführt, sie wurden je nach Versuchsaufbau
mit teilweise dotierten Klärschlämmen gemischt. Sowohl die ermittelten
Adsorptionskoeffizienten, als auch die Adsorptions- / Desorptionsuntersuchungen zeigten,
dass die Testsubstanzen Galaxolide und Tonalide sehr stark an Böden gebunden werden.
Der aerobe Abbau der PMF im Boden verlief unter kontrollierten Temperatur- und
Feuchtebedingungen äußerst langsam, die Eliminierungs-Raten betrugen über 37 Wochen für
Galaxolide ca. 50 % und für Tonalide ca. 25%. Die Leaching-Experimente ergaben, dass
Galaxolide und Tonalide in 48 Stunden nur zu 0,001 % aus den Kleinlysimetern gespült
wurden. Diese sehr geringe Ausschwemmung erfolgte nur über ’preferential flow’.
Die Aufnahme der PMF in Kopfsalat und Möhren wurde in Labor- und Freilandversuchen
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