Forschungsprojekte Anthropogene Spurenstoffe - DWA
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<strong>Forschungsprojekte</strong> zu anthropogenen <strong>Spurenstoffe</strong>n im Wasserkreislauf<br />
Viren am empfindlichsten gegenüber Ozon reagierten, gefolgt von den natürlich<br />
vorhandenen Escherichia coli und Enterokokken. Durch die Ozonierung erfolgte für jene<br />
Parameter, die in der einschlägigen EU-Richtlinie geregelt sind, eine Reduktion bis unterhalb<br />
der dort für den guten Abstract II<br />
Zustand ausgewiesenen Werte. Die Inaktivierung aerober Sporen (Bacillus subtilis), die als<br />
Modelle für Dauerformen von Protozoen stehen, war vernachlässigbar.<br />
Bei einer spezifischen Ozonzehrung von 0,6 bis 0,7 g O3 g-1 DOC, d. h. im Bereich, der für<br />
die praktische Anwendung als sinnvoll erachtet wird, kam es im Ablauf der Pilotanlage im<br />
Mittel zu einer BSB5-Erhöhung um 15%. Eine derartige Erhöhung des BSB5 im Ablauf<br />
einer Kläranlage stellt nur ein Problem dar, wenn der Ablaufwert nahe dem Grenzwert liegt,<br />
was bei der Reinigungsleistung von Kläranlagen, die nach dem Stand der Technik betrieben<br />
werden, i. d. R. nicht zutrifft.<br />
Die durch Huminstoffe geprägte gelbliche Eigenfärbung von Kläranlagenablauf konnte durch<br />
die Behandlung mit Ozon deutlich reduziert werden.<br />
Hinsichtlich der Steuerung und Regelung der Ozonanlage konnten mit Hilfe von UV/Vis-<br />
Onlinespektrometrie geeignete matrixspezifische PLS-Korrelationsmodelle für den<br />
Steuerparameter TOC im Zulauf der Ozonung, sowie den Regelparameter O3 im Ablauf der<br />
Anlage entwickelt werden.<br />
Die Betriebskosten einer Ozonierung (0,7 g O3 g-1 DOC) wurden für eine Modellkläranlage<br />
mit 150.000 EW und unterschiedliche DOC-Ablaufkonzentrationen (6, 8 und 10 mg L-1<br />
DOC) berechnet. Es ergaben sich 0,3 bis 0,5 € EW-1 a-1 (0,4-0,7 cent m-3), was bei<br />
Betriebskosten von 13,7 € EW-1 a-1 (Median aus dem österreichischen<br />
Abwasserbenchmarking) weniger als 5% der Betriebskosten einer Kläranlage > 100.000 EW<br />
beträgt.<br />
Die Ozonierung von Kläranlagenablauf erwies sich in den durchgeführten Pilotversuchen als<br />
vielversprechende Technologie zur Behandlung von nach dem Stand der Technik<br />
gereinigtem Kläranlagenablauf.<br />
s. auch Dateien (KomOzon_Österreich_Langfassung-2011.pdf;<br />
KomOzon_Österreich_Kurzfassung-2011.pdf)<br />
Bewertung<br />
82