Qualitative Freiraumplanung
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mehr als fünfzig Hektar und 51 Anlagen zwischen zehn und fünfzig<br />
Hektar groß.<br />
Die andere Hälfte teilt sich im Wesentlichen in 1.651 Kinderspielplätze<br />
(317 ha), Sportflächen (675 ha), landeseigene Friedhöfe,<br />
Kriegsgräberstätten und Ehrenmäler (691 ha), Freiflächen an<br />
öffentlichen Einrichtungen (1.420 ha) und Straßengrün (912 ha).<br />
Neben den von den Gartenämtern zu unterhaltenden Grünanlagen<br />
sind die konfessionellen Friedhöfe (weitere ca. 500 ha), Kleingärten<br />
(ca. 3.500 ha) und Sondergrünanlagen (ca. 500 ha), d. h.<br />
die botanischen und zoologischen Gärten, die als Erholungsparks<br />
genutzten ehemaligen Gartenschaugelände, die von der Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz verwalteten Gartendenkmäler, schließlich<br />
der Naturpark Südgelände zu den öffentlichen Grünflächen<br />
im Stadtgebiet zu zählen.<br />
Diese 14.191 Hektar öffentliche Grünflächen entsprechen einem Anteil<br />
von 15,9 Prozent der Stadtfläche Berlins. Weitere rund 16.000<br />
Hektar werden vom Statistischen Landesamt als Wald-, 6.000 Hektar<br />
als Wasser- sowie 5.000 Hektar als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen<br />
(SenStadt 2002a).<br />
Der städtische Grün- und Freiraum in den Straßen Berlins ist durch<br />
mehr als 400.000 Straßenbäume geprägt (SenStadtUm 1995, 19f.). Für<br />
die Qualität als städtischer Grün- und Freiraum ist aber neben der<br />
Ausstattung mit Straßenbäumen die Strukturierung des Straßenraumes,<br />
d. h. seine räumliche Proportion von Bedeutung (SenStadtUm<br />
1993). Während der angestrebte Wert von 10 Bäumen je 100 m (Sen-<br />
StadtUm 1995, vgl. jedoch SenStadtUm 1993) zumindest in den<br />
Hauptstraßen annähernd erfüllt wird, ist das im 19. Jahrhundert bei der<br />
Anlage von Straßen verfolgte Raumverhältnis von jeweils 3:4:3 zwischen<br />
beiden Seitenbereichen und der Fahrbahn nur noch bei 7 Prozent<br />
der Hauptverkehrsstraßen vorhanden (13ff.). Der damit verbundene<br />
Verlust an Stadtraumqualitäten erfordert, dass sich <strong>Freiraumplanung</strong><br />
in Berlin künftig verstärkt der Frage der Raumaufteilung im<br />
Straßenraum und weniger der Straßenbaumausstattung zuwenden<br />
muss, einer differenzierten Rekonstruktion der historischen Raumdimensionen.<br />
Zu diesen gehört die Mittelstreifen, aber auch die Vorgärten,<br />
und nicht zuletzt eine kritische Analyse des jeweiligen Verhältnisses<br />
von Straßen- und Stadtraumgestalt.<br />
Die Wälder im Stadtgebiet entsprechen flächenmäßig etwa der Hälfte<br />
der städtischen Grün- und Freiräume insgesamt – ihnen wird traditionell<br />
eine entsprechend hohe Bedeutung zugemessen (Wagner 1915,<br />
34). Die großen Waldgebiete liegen mit dem Grunewald und Düp-<br />
WANDEL STÄDTISCHER GRÜN- UND FREIRÄUME<br />
Abb. 22: 16 % der Stadtfläche<br />
Berlins sind öffentliche<br />
Grünflächen<br />
viele Straßenbäume, aber<br />
schlecht proportionierte<br />
Straßenräume<br />
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