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Qualitative Freiraumplanung

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WIRKLICHKEITSANALYSE: WANDEL<br />

Abb. 31: museale Natur der<br />

Vierten Art:<br />

Bahnbrache in Berlin<br />

110<br />

Stadt selbst, in ihren Plätzen und Straßen als Orte des Gleichen (Isotopien)<br />

oder des Neutralen, in ihren Parks und Gärten als Orte des<br />

Anderen (Heterotopien) oder der Nicht-Orte (Utopien).<br />

Im Übergang von der Industriellen Stadt zur Verstädterung beginne<br />

eine kritische Phase, in der diese Lesbarkeit durch ein Blindfeld behindert<br />

sei. In dieser Phase erscheine die Natur als vorrangiges Problem<br />

(32). Der Überflussproduktion gehe eine Vernichtung der natürli-<br />

chen Güter einher. Dieser Entfernung von der Natur werde aber nicht<br />

mit einer Suche nach einer neuen Natur, sondern mit einem Fetisch<br />

Natur begegnet, in der Werbung, dem Urlaub, den Grünflächen. Die<br />

utopischen Qualitäten von Grün- und Freiräume würden der simplen<br />

Illusion einer fiktiven Natur, den sogenannten ‚Grünflächen‘ geopfert,<br />

ein „schwacher Abklatsch der Natur, ein klägliches Trugbild des freien<br />

Raums, des Raums der Begegnungen und des Spiels, der Parks, der<br />

Gärten, der Plätze“ (33). Utopien als notwendiges Element von Stadt<br />

seien in Parks und Gärten nur denkbar, wenn diese nicht dem Utilitarismus<br />

der industriellen Rationalität unterworfen und zur Grünfläche<br />

neutralisiert würden, sondern die verschiedenen ‚Anderswo‘ sichtbar<br />

werden ließen, die symbolisch auf eine doppelte Utopie, der absoluten<br />

Natur (Wind, Höhe, Höhle, Meer, Insel) und der reinen Künstlichkeit<br />

(Ornament) verwiesen (142). Eine doppelte Utopie absoluter Natur<br />

und reiner Künstlichkeit entstehe in einem schweren, widersprüchlichen,<br />

temporären, umklappenden Erleben von Stadt als Kultur und<br />

Natur.<br />

Diese Zweite Natürlichkeit im Sinne Lefèbvres unterscheidet sich von<br />

den seit der Renaissance bekannten Naturen der ersten – ursprünglichen<br />

–, zweiten – landwirtschaftlichen – und dritten – gärtnerischen –

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