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Qualitative Freiraumplanung

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WIRKLICHKEITSANALYSE: WANDEL<br />

der Wandel von Stadtgesellschaft<br />

und Stadtraum<br />

ist auch im Freiraum<br />

darstellbar<br />

106<br />

‚Parkbeobachter‘, ‚City-Cops‘ oder ‚Green-Cops‘ in Berliner Parks<br />

eingesetzt (ebd. 20.10.99, 10.11.99). Einzig der Bezirk Wilmersdorf<br />

lehnte Parkwächter ab und setzte stattdessen mit seinem ABM-Projekt<br />

einfach darauf, Müll einzusammeln, allerdings demonstrativ zwischen<br />

den Parknutzern, um so, auch ohne ermahnende Ansprache, Bewusstsein<br />

zu schaffen (ebd. 16.05.00). Seit der Fusion mit Charlottenburg<br />

werden nun aber auch in Wilmersdorf ‚Parkbegeher‘ eingesetzt (ebd.<br />

04.10.02). In den Bezirken Spandau und Reinickendorf sind dagegen<br />

Prämien für die Ergreifung von Graffitisprühern und Parkrandalierern<br />

ausgelobt (ebd. 04.10.02).<br />

Indem die allgemeinen gesellschaftlichen und räumlichen Entwicklungen<br />

der Ausdifferenzierung und Polarisierung ( 67ff.) in den<br />

städtischen Grün- und Freiräumen spezifische Prägungen aufweisen,<br />

wie Defunktionalisierung von Grünanlagen durch Domestizierung und<br />

Privatisierung einerseits, Urbanisierung andererseits, aber auch Konflikte,<br />

Verdrängungs- und Segregationsgefahren, bestätigen sich die<br />

im Abschnitt ‚Strukturwandel der Stadtgesellschaft und des Stadtraumes’<br />

( 73) genannten notwendigen räumlichen und sozialen Setzungen<br />

eines Freiraumstrukturkonzepts. Zur Bestimmung der Handlungsmöglichkeiten<br />

ist jedoch auch hier eine theoretische Diskussion erforderlich,<br />

die den Wandel der Anschauungen städtischer Grün- und<br />

Freiräume einbezieht.<br />

Freiraumanschauungen<br />

Neben der quantitativen Darstellung des Wandels in den Verhältnissen<br />

bedarf eine zeitgemäße Strukturanalyse der Wirklichkeit städtischer<br />

Grün- und Freiräume einer Auseinandersetzung mit dem Wandel ihrer<br />

Anschauungen. Ein Wandel lebensweltlicher Werthaltungen lässt sich<br />

am Naturbegriff, dem Verständnis von Natur und Kultur im städtischen<br />

Kontext, zeigen.<br />

„Befragt über sein Verhältnis zur Natur, sagte Herr K.: „Ich<br />

würde gern mitunter aus dem Haus tretend ein paar Bäume sehen.<br />

Besonders da sie durch ihr der Tages- und Jahreszeit entsprechendes<br />

Andersaussehen einen so besonderen Grad von Realität<br />

erreichen. Auch verwirrt es uns in den Städten mit der<br />

Zeit, immer nur Gebrauchsgegenstände zu sehen, Häuser und<br />

Bahnen, die unbewohnt leer, unbenutzt sinnlos wären. Unsere<br />

eigentümliche Gesellschaftsordnung läßt uns ja auch die Menschen<br />

zu solchen Gebrauchsgegenständen zählen, und da haben<br />

Bäume wenigstens für mich, der ich kein Schreiner bin, etwas<br />

beruhigendes Selbständiges, von mir Absehendes, und ich hoffe

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