Qualitative Freiraumplanung
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aum’ die Stadt aus einer impliziten Freiraumperspektive interpretieren.<br />
Erholung und Freiraumnutzung<br />
Der Programmteil Erholung und Freiraumnutzung wird auf die Festsetzung<br />
der Berechnungsgrundlagen für eine Freiraumbewertung beschränkt,<br />
die in flexibleren Planungen und Budgetzuweisungen strategischer<br />
Stadtentwicklung angewendet werden sollen. Die Darstellungen<br />
absoluter Richtwerte und eines Programmplanes ‚Erholung und<br />
Freiraumnutzung‘ werden aus dem Landschaftsprogramm herausgelöst.<br />
Politische Richtwerte<br />
Die Bewertung der Freiraumversorgung der Berliner Wohnquartiere<br />
und die Ableitung von Entwicklungszielen und Maßnahmen auf der<br />
Grundlage von wissenschaftlich ermittelten Richtwerten (im Wesentlichen<br />
Vergleichswerte der Freiraumversorgung verschiedener Städte)<br />
mussten stets den besonderen Verhältnissen der Berliner Stadtstruktur<br />
und den Zielen von Stadtentwicklung angepasst werden. Zu diesen<br />
methodischen und praktischen Problemen der Richtwerteplanung<br />
treten heute die veränderte Rolle und Subventionspotenz des Staates,<br />
die eine optimale und gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung mit<br />
öffentlicher Infrastruktur nicht mehr für finanzierbar, aber auch nicht<br />
mehr für erstrebenswert hält und diese stattdessen als strategisches<br />
Instrument einer Stadtentwicklung nach sozialen und ökonomischen<br />
Zielsetzungen einsetzen muss. Auch die gesellschaftliche und sozioökonomische<br />
Entwicklung, die zunehmende Mobilität und Optionsfreiheit<br />
auf dem Wohnungs- und Freizeitmarkt stellen das überlieferte<br />
Versorgungsprinzip in Frage. Dabei ist es nicht nur die dargestellte<br />
Ausdifferenzierung der sozialen Verhältnisse, sondern gerade auch<br />
ihre parallel verlaufende Polarisierung, die eine nivellierende Freiraumpolitik<br />
als nicht mehr angemessen erscheinen lässt ( Kapitel 3).<br />
Die ohnehin notwendige Anpassung der Richtwerte der GALK<br />
( 43ff.) im Berliner Landschaftsprogramm erfolgte bisher nicht<br />
durch eine Korrektur oder Ausdifferenzierung der Richtwerte, sondern<br />
durch ihre Relativierung und Dynamisierung in der planerischen Setzung,<br />
wobei die Richtwerte selbst nicht angetastet wurden (Lapro<br />
1994b, 127ff.). Die im Wesentlichen den Stadtzonen entsprechenden,<br />
mit öffentlichen, wohnungs- und siedlungsnahen Freiräumen versorgten,<br />
unterversorgten und nichtversorgten Bereiche wurden auf der<br />
Ebene der Mittelbereiche der Bezirke aufgelistet und bewertet. Für die<br />
INSTRUMENTELLES KONZEPT<br />
von wissenschaftlichen<br />
Richtwerten zu politischen<br />
Bewertungen<br />
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