Qualitative Freiraumplanung
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MÖGLICHKEITSANALYSE: LEITBILDER<br />
Abb. 42: Urban 21 (Hall,<br />
Pfeiffer 2000)<br />
140<br />
Angesichts der finanziellen Krise des bürokratischen Wohlfahrtsstaates,<br />
des Wettbewerbs der Städte um standortflexible Unternehmen<br />
seien die Stadt wie ein Unternehmen zu managen, städtische Dienstleistungen<br />
nicht mehr als hoheitliche Aufgabe, sondern als Produkt zu<br />
entwickeln.<br />
Nachhaltige Stadt<br />
Die Konferenz Urban 21 über nachhaltige Stadtentwicklung folgte als<br />
Nichtregierungskonferenz dem Brundlandt-Report 1987 zu Nachhaltigkeit<br />
und den Globalkonferenzen in Rio 1992 (Lokale Agenda) und<br />
Istanbul 1996 (Habitat II).<br />
Nachhaltigkeit beziehe sich heute auf ökologische, ökonomische und<br />
soziale Ressourcen und fokussiere global auf Probleme städtischer<br />
Entwicklung. Neben der sozialen Integration und der ressourcenschonenden<br />
Raumnutzung stünden nachhaltiges urbanes Leben und urbane<br />
Demokratie im Fokus der reifen Städte (Hall, Pfeiffer 2000).<br />
Stadt der Normalität<br />
Für die Wüstenrot Stiftung hat eine internationale Forschergruppe unter<br />
Vittorio Magnago Lampugnani Regionalismus in der Architektur<br />
untersucht. Lampugnani hielt hierzu den Vortrag: Die Stadt des toleranten<br />
Zusammenlebens ist die Stadt der Normalität (Lampugnani<br />
2001).<br />
Neue Lebensweisen erforderten einen anderen Gebrauch der alten<br />
Stadt und neue urbane Elemente, doch daneben auch traditionelle<br />
Stadträume (2). Nicht ihre Sehenswürdigkeiten, sondern das architektonische<br />
Kontinuum der Viertel, die einfache Normalität mache die<br />
Stadt aus.<br />
Offene Stadt<br />
Der Begriff wird für Leitbilder verwendet, die entweder die kulturelle,<br />
aber auch ökonomische Produktivität offener Räume, Zwischenräume<br />
und Nischen oder die Toleranz und Offenheit der Stadtgesellschaft<br />
gegenüber Zuwanderern hervorheben.<br />
Wassily Kandinsky wünschte 1927 in seinem Aufsatz ‚und’ die Überwindung<br />
des vom ‚Entweder-oder’ geprägten 19. Jahrhunderts (Kandinsky<br />
1973). Ulrich Beck projiziert diese Hoffnung auf eine Stadt des<br />
‚und‘, in einer sozialökologischen Moderne, mit einer Kultur der<br />
‚gastlichen Räume‘, des ‚hochurbanen Lebensstils‘ und ‚experimenteller<br />
Architektur’ (Beck 1994 und Beck 1996; vgl. Beck 1993).