Qualitative Freiraumplanung
Qualitative Freiraumplanung
Qualitative Freiraumplanung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KONZEPT<br />
150<br />
funktionalistischen ‚Entweder-oder‘, sondern in einem differenziellen<br />
‚Und‘ gebildet werden.<br />
Sie alle beschreiben städtische Grün- und Freiräume, sind jedoch von<br />
unterschiedlicher Prägung und Stetigkeit. Dieses ‚Sowohl-als-auch‘<br />
wird in der zeitlichen Dimension deutlich. Die Dynamik des Offenen<br />
Grüns ist als entfaltend zu beschreiben, da es sich in einem offenen<br />
Prozess herausbildet. Das Regiegrün ist episodisch, da es problembezogen<br />
innerhalb eines definierten Zeitfensters andere Grünkategorien<br />
überlagert. Das Strukturgrün ist dauernd, da in der Permanenz eine<br />
seiner Qualitäten liegt. Das Produktgrün ist zyklisch, weil es den Entwicklungen<br />
des Marktes, Angebot und Nachfrage unterworfen ist. Das<br />
Latente Grün ist schließlich ein temporärer Zustand, der wiederum zu<br />
anderen Grünkategorien, aber auch zu anderen städtischen Nutzungen<br />
überleiten kann.<br />
Nicht nur in der zeitlichen, sondern auch in der räumlichen Dimension<br />
sind die Kategorien im ‚Und‘ zu lesen. So bedarf Produktgrün des<br />
Offenen Grüns – weil dort Innovationen entstehen – und des Regiegrüns<br />
– weil hier soziale Korrekturen des Marktes möglich werden –<br />
am anderen Ort. Regiegrün baut auf den räumlichen Qualitäten anderer<br />
Grünkategorien auf. Je nach spezifischer räumlicher Situation<br />
schließlich weist Latentes Grün auf Potenziale von Strukturgrün, Offenem<br />
Grün oder Produktgrün hin und ‚lauert‘ in ihnen, wenn ihre<br />
spezifischen Qualitäten entfallen.<br />
In die einzelnen Kategorien wird anhand einer Definition eingeführt.<br />
Die kategoriebildenden Qualitäten aus dem ersten Analyseschritt<br />
werden auf ihre Herkunft zurückgeführt, d. h. es wird kurz umrissen,<br />
welche Begriffe in ihnen zusammengefasst wurden, aber auch ein<br />
Wandel der Bedeutung dieser Qualitätsbegriffe in der <strong>Freiraumplanung</strong><br />
beschrieben. Den Kategorien werden jeweils spezifische konzeptionelle<br />
Aufgaben für einen Zugewinn an Pluralität und zugleich an<br />
Synchronisation in der Überlagerung der Dimensionen von Stadtgesellschaft,<br />
Stadtraum und städtischer Natur zugeordnet ( Kapitel 3)<br />
und mit Aussagen stadträumlicher Organisation, d. h. zu Planung und<br />
Verwaltung sowie zu Bestand und Entwicklung in Berlin, verbunden.