Qualitative Freiraumplanung

KONZEPT
Abb. 50: spektakuläre
Öffnung:
Reichstagsverhüllung
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hierfür sind temporäre Öffnungen mit überregionaler Bedeutung, wie
die Love Parade, der Karneval der Kulturen, der Berlin-Marathon,
aber auch Demonstrationen und die Mai-Krawalle; temporäre Öffnungen
mit regionaler Bedeutung, wie die Blade Night, Fahrradsternfahrten,
die Öffnung der Stadtspree für Rudervereine, die Temporären
Gärten; schließlich temporäre Öffnungen mit lokaler Bedeutung, wie
Straßenfeste. Daneben existiert eine Tradition des Tags der Offenen
Tür, welche überwiegend um Akzeptanz für städtische Monostrukturen
werben soll und damit das Gegenteil einer funktionalen Öffnung
bedeutet, indem sie als besondere Ausnahmen die eigentliche Regel
der Schließung bestätigt. Hierfür sind der Tag der offenen Ministerien,
die Offene Stadt bzw. Schaustelle Berlin oder der Tag des Offenen
Denkmals Beispiele aus Berlin.
In allen Fällen leben die temporären Öffnungen gerade von ihrem
Ausnahme- und Veranstaltungscharakter und stellen somit ein Spektakel
dar. Die Qualität von offenen Möglichkeitsräumen erfüllt sich so
nicht, kündigt sich jedoch an. Ziel unspektakulärer Öffnungen ist es
dagegen, Möglichkeitsräume für die Allgemeinheit zu eröffnen, die
den Charakter der Selbstverständlichkeit und der einfachen Regelmäßigkeit
besitzen. Ziel ist es darüber hinaus, über temporäre Verfügungen
auf die mögliche Flexibilität städtischer Räume allgemein zu verweisen.
Unspektakuläre Öffnungen sind zum Beispiel die zeitweise
Öffnung der Stadtspree für alle Nutzungen, die sonst durch den
Schiffsverkehr behindert sind. Unspektakuläre Öffnungen sind auch
auf einzelne Quartiere oder Bezirke bezogene autofreie Zeiten, die
jedoch nicht vorgeben, was anstatt des Kraftfahrzeugverkehrs auf der
Straße geschieht, d. h. sie finden ohne begleitende kommunale Pla-