Qualitative Freiraumplanung
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erhaltenen Stadtstrukturen, nicht mehr die Landschaft dienen als Planungsbasis.<br />
Allerdings sollen die bestehenden Grünstrukturen wie<br />
Bänder, Keile, Ringe, Promenaden „die Riesenstadt wieder in diejenigen<br />
Teile zerlegen, aus denen sie ehemals entstanden ist“ (Schindler<br />
1972, 29).<br />
Scharouns Ziel ist die formale Aufgliederung der Stadt und ihrer gesellschaftlichen<br />
Funktionen zur optimierten Wiederherstellung eines<br />
allgemeinen Lebensstandards. Strukturierungsmethode ist die Auflösung<br />
der Stadt in und ihre Anlehnung an die morphologischen Strukturen<br />
der Landschaft, jedoch überlagert von einer funktionalen band-<br />
und rasterförmigen Orthogonalität. Die räumlichen Nutzungen werden<br />
in einer funktionalen Typologie streng nach Grundzellen für das<br />
Wohnen und die Nachbarschaft, einem Rastersystem für den Verkehr<br />
und einem übergeordneten Band für Zentrum, Industrie und Kultur<br />
geordnet. Im Ergebnis überlagert sich, anders als in den Planungen der<br />
Totalen Stadt, die Stadt-Freiraum-Struktur noch einmal in mehreren,<br />
formal und funktional eigenständigen Systemebenen. Die Freiraumstruktur<br />
soll die Morphologie der Landschaft repräsentieren und in<br />
ihren formalen und funktionalen Wirkungen verstärken.<br />
Homogenisierung<br />
Westberlin<br />
In Westberlin werden ab den 1950er Jahren die großen städtebaulichen<br />
Utopien von ‚Programmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen‘<br />
abgelöst. Gemäß Hauptgrünflächenplan von 1960 zum Flächennutzungsplan<br />
soll dies durch Auflockerung und Begrünung des<br />
gesamten Baugebietes erreicht werden, allerdings unter weitgehender<br />
Beachtung der Substanz (Schindler 1972, 29). Auch im Flächennutzungsplan<br />
1970 dient die Gesamtplanung einer bestmöglichen strukturellen<br />
Ordnung der Umwelt in sozialer, allgemeinmenschlicher und<br />
gesundheitlicher Hinsicht (ebd.). Zwar wird noch eine primäre Grünstruktur<br />
aus einem Netz von öffentlichen Hauptgrünzügen mit einer<br />
Maschenweite von drei bis vier Kilometern, darin Nebengrünzüge der<br />
privaten Siedlungen dargestellt, das noch Eigenständigkeit behauptet.<br />
Es steht aber den anderen Planungsbereichen der Stadt isoliert gegenüber.<br />
So kommt dem Grün gegenüber der Neugliederung der Stadt in<br />
Nachbarschaften, dem umfassenden Ausbau des Verkehrsnetzes, der<br />
U-Bahn und Autobahnen, der Entdichtung der Bebauung im Zentrum,<br />
HOMOGENISIERUNG<br />
Demokratisierung wie<br />
Sozialismus fördern<br />
uniforme Versorgungsrichtwerte<br />
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